Letztes Update: 05. Dezember 2025
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod: Der Artikel stellt das Album vor, analysiert Waders einfühlsame dunkle Interpretationen und diskutiert stimmliche Nuancen, Arrangements und Übersetzung. Sie lesen, was berührt und wo Kritik nötig ist.
Ein Mann steht mit einer Gitarre. Er singt von Wein, Nacht und Tod. Und doch klingt es warm, hell und nah. So beginnt Ihre Reise mit Carl Michael Bellman, geführt von Hannes Wader. Es ist Musik wie eine Flaschenpost aus dem 18. Jahrhundert. Sie treibt zu uns, und sie kommt ohne Staub an.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod verbindet zwei Welten. Der schwedische Dichter lebt in deutschen Worten neu auf. Kein strenges Archiv, keine trockene Historie. Sie hören Lieder über Rausch, Sehnsucht und Vergänglichkeit. Und Sie hören, wie Wader daraus ein klares Heute macht.
Die Stärke liegt in der Einfachheit. Wenig Zierrat, viel Atem. Das passt zu Bellman. Und es passt zu Wader, der sich nie hinter Pomp versteckt hat. So wird auch das große Thema greifbar: Wie Liebe, Schnaps und Tod in einem Glas kreisen.
Die CD erschien am 29. April 1996. Sie umfasst 15 Stücke. Die Auswahl folgt keinem strengen Lehrplan. Sie folgt dem Gefühl, das diese Lieder tragen. Die Musik hat keine Eile, und sie will auch keine. Sie vertraut dem Text und dem Ton der Stimme.
Die Zeit war laut, die Charts dröhnten. Jene Platte war das Gegenteil davon. Sie setzt auf Nähe und Raum. Daher wirkt sie heute fast noch frischer. Sie lädt zum Sitzen ein. Sie lädt dazu ein, jede Silbe wie einen Tropfen zu schmecken.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod war damals ein stilles Statement. Es war eine klare Entscheidung gegen das Getöse. Und es war ein Dienst an der Liedtradition. Sie hören hier keine Flucht vor der Gegenwart. Sie hören eine Antwort auf sie.
Die Lieder handeln von Tisch und Bett, von Kneipe und Friedhof. Das klingt grob, ist aber fein gezeichnet. Bellman zeigt Menschen. Er schildert sie beim Trinken, Lieben, Lachen. Und er zeigt sie im Sturz und am Ende.
Wader macht daraus kein Museum. Er lässt die Figuren sprechen. Er bleibt dabei freundlich und klar. Er gönnt ihnen Würde, auch in der Gosse. So wird die Platte zur kleinen Ethik des Mitfühlens.
Sie spüren die Hand eines Sängers, der zuhört. Er singt nicht über die Leute. Er singt mit ihnen. Darin liegt die Kraft dieses Albums. Darin liegt sein Heute.
Der Bogen ist wohl gesetzt. Er beginnt bei der leichten Hand und endet im ernsten Blick. Stücke wie Prosit bei Tag und Nacht oder Blast, Musikanten öffnen die Tür. Sie holen Sie an den Tisch. Danach wird die Musik tiefer. Sie werden geführt, Stück um Stück, in ein helles Dunkel.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod nutzt die Reihenfolge als feines Werkzeug. Es gibt Ruhepunkte. Es gibt große Bilder. Und es gibt den Blick an den Rand, wo Tod und Trost sitzen. Dieses Wechselspiel hält die Spannung.
Die CD ist ein Zyklus, kein Baukasten. Sie können springen. Doch im Ganzen zeigt sich ihr Sinn. Am Ende sind Sie nicht mehr, wo Sie am Anfang waren. Das ist gute Dramaturgie. Und das ist hier klug gelöst.
Trink aus dein Glas steht im Zentrum der Platte. Der Satz ist schlicht und alt. Doch Wader gibt ihm Gewicht. Seine Stimme ruht, und die Gitarre atmet. Keine Geste ist zu viel. Sie hören einen Rat, der wie ein Segen klingt.
Das Lied schafft eine stille Nähe. Es ist weder moralisch noch zynisch. Es sagt: Nimm das Leben an, und fürchte dich nicht. Mehr braucht es nicht, um zu bleiben.
Dann kommt der Fährmann. Charon durchbricht die Leere ist mehr als ein Bild. Es ist ein Blick auf das Ende. Die Musik bleibt ruhig, die Worte tragen. Keine Schwere wird aufgeblasen. Stattdessen eine klare Luft. Sie spüren die Grenze, und sie schreckt nicht.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod führt hier die Themen zusammen. Der Wein, das Lachen, die Müdigkeit. Alles mündet in diesen stillen Blick. Das ist mutig, und es ist sehr schön.
Weile an dieser Quelle ist ein Rastplatz. Das Lied gönnt Ihnen Verlangsamung. Sie dürfen sitzen. Sie dürfen schauen. Das Wasser läuft, die Zeit wird weich. Es ist ein Moment reiner Gnade.
So gewinnt das Album Tiefe. Es zeigt nicht nur das Fest. Es zeigt auch die Stille danach. Diese Balance macht den Reiz der CD aus.
Der Klang setzt auf Nähe. Die Gitarre führt, die Stimme leuchtet. Wenige Farben, klare Linien. Jedes Wort steht im Raum. Sie hören die Luft zwischen den Tönen. Diese Reduktion ist kein Mangel. Sie ist der Stil.
Bei Prosit bei Tag und Nacht schwingt die Geste leicht. Bei Schau, wie die Nacht breitet sich ein weicher Schatten aus. Bei Tritt vor, du Gott der Nacht wird es dunkel, doch nie dick. Die Dynamik bleibt fein, nie plump. So entsteht eine innere Spannung.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod wirkt dadurch zeitlos. Kein Trendton zieht daran. Kein Effekt altert es weg. Es ist Musik, die Sie in fünf, zehn, zwanzig Jahren noch tragen kann.
Bellman schrieb in Bildern. Er liebte Figuren, die leben und taumeln. Die Übersetzung muss das in eine neue Sprache tragen. Wader findet dafür einen klaren Ton. Er ist schlicht, aber nicht flach. Er ist warm, aber nicht süß.
Die Texte klingen frei und doch genau. Der Rhythmus sitzt. Die Reime wirken natürlich. Die Worte kleben nicht. Sie laufen wie Wein vom Rand des Glases. Das ist große Kunst, die wenig Aufhebens macht.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod zeigt, wie Übersetzen gelingen kann. Nicht als Eins-zu-eins. Eher als Übertragen einer Haltung. Sie glauben den Figuren, weil die Sprache lebt.
Trinken ist in diesen Liedern mehr als Genuss. Es ist Trost. Es ist Rausch. Es ist auch Flucht. Bellman zeigt das mit offener Hand. Er lacht und leidet mit seinen Gestalten. Wader nimmt das auf. Er wertet nicht. Er erzählt.
So wird das Thema nicht banal. Es wird menschlich. In Rasch, es weht ein Wind von Süd weht der Rausch wie Seeluft. In Der Teufel ist hier schwingt ein drohender Takt. Und in Das Nota Bene blitzt ein kurzer, trockener Witz.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod hält diese Ambivalenz aus. Es feiert nicht blind. Es warnt nicht laut. Es zeigt das Leben, wie es ist: schön, schief und endlich.
Der Tod ist immer dabei. Doch er steht nicht im grellen Licht. Er sitzt am Rand, er hört zu. Er tritt hervor, wenn es Zeit ist. Charon durchbricht die Leere ist dafür ein Beispiel. Auch Darfst nun getrost zieht einen zarten Schlussstrich.
Die Musik darf hier atmen. Die Stimme wird leiser, nicht kleiner. Es ist, als ob eine Hand die Ihre hält. Kein Pathos, kein Kunstleder. Nur Ruhe und ein Blick, der den Mut hat, still zu sein.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod lehrt so eine sanfte Art von Memento mori. Es ist kein Schrecken. Es ist Erinnerung, die tröstet. Das passt zu Bellman. Und es passt zu Wader.
Bellman ist nicht nur ernst. Er ist auch ein Schelm. Er kennt Spott und Selbstironie. Er liebt die Bühne der Wirtsstube. Viele Lieder teilen diesen Ton. Blast, Musikanten hat einen Schwung, der Sie mitnimmt. So trolln wir uns zieht mit einem Augenzwinkern von dannen.
Der Humor hat hier Klasse. Er lacht nicht über, er lacht mit. Er lässt die Figuren weich. Wader unterschätzt nie die Würde seiner Leute. Das macht die Witze haltbar. Sie bleiben lebendig, ohne stumpf zu werden.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod zeigt die Kunst des milden Spottes. Das entwaffnet. Es öffnet Ohren und Herz. So wird auch das ernste Wort später leichter angenommen.
Komm, nimm deine Geige ruft zur Musik, doch auch zum Leben. Es ist ein Ruf zur Gegenwart. Weile an dieser Quelle bietet eine Pause. Sie lädt ein, die Augen zu schließen. Brüder, es zieht ein Geruch übers Land öffnet den Blick. Es zeigt, wie schnell Freude kippt.
Bei Schau, wie die Nacht breitet sich die Dunkelheit sanft aus. Der Text leuchtet im Kontrast. Tritt vor, du Gott der Nacht trägt eine leise Würde. Der Ton ist feierlich, doch nie schwer. Das Nota Bene ist kurz und pointiert. Es setzt eine kleine Spitze, dann ist es fort.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod fühlt sich dabei wie ein Gang durch Räume an. Jeder Raum hat sein Licht. Jeder Raum hat seinen Geruch. Am Ende wissen Sie, wo Sie waren. Und Sie nehmen etwas mit.
Wader hat viele Platten gemacht. Viele leben von politischen Liedern. Andere erzählen private Geschichten. Diese hier ist anders und doch vertraut. Sie verbindet Sprache und Haltung. Sie zeigt Wader als Übersetzer von Weltgefühl.
Im Vergleich wirkt diese CD konzentriert. Sie will nichts beweisen. Sie will berühren. Das macht sie stark. So reiht sie sich in eine Linie von Wader-Alben ein, die bleiben.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod ist in dieser Reihe ein besonderes Stück. Es zeigt eine Seite, die ruhig und reif ist. Sie braucht wenig, um viel zu sagen. Das ist selten.
Warum sollte Sie das heute noch kümmern? Weil diese Lieder wahr sind. Sie handeln von Dingen, die nicht enden. Liebe endet nicht. Trinken endet nicht. Der Tod schon gar nicht. Diese Themen sind Ihr Alltag, auch wenn Sie ihn anders nennen.
Die Platte ist zudem ein Ohröffner. Sie bringt Sie zu Bellman, der es lohnt. Und sie zeigt, was ein Lied kann, wenn es nicht posen muss. Das trifft eine Sehnsucht unserer Zeit. Nach Klarheit. Nach Wärme ohne Kitsch.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod ist so eine Antwort. Sie ist leise. Sie ist da. Und sie bleibt, wenn der Lärm verfliegt.
Wenn Sie Wader kennen, werden Sie Neues finden. Wenn Sie Bellman kennen, werden Sie staunen. Wenn Sie beides nicht kennen, werden Sie überrascht sein. Die Musik ist zugänglich, aber nicht flach. Sie ist freundlich, aber nicht brav.
Sie passt zu einem späten Abend. Sie passt zu einem Buch, das nebenbei offen liegt. Sie passt zu einem Gespräch, das nicht enden soll. Sie funktioniert auch allein, mit Kopfhörern, im Dunkeln. Sie trägt.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod ist kein Nebenbei-Album. Es will Ihre Zeit. Es belohnt sie auch. Sie werden anders schweigen, wenn es endet.
Die CD mit 15 Tracks setzt auf schlichte Mittel. Kein Orchester, kein Wust an Effekten. Die Stimme steht vorn. Die Begleitung bleibt in Dienststellung. Das lässt die Texte leuchten. Es lässt die Melodien atmen.
Prosit bei Tag und Nacht und Blast, Musikanten zeigen den hellen Rand. Schau, wie die Nacht und Tritt vor, du Gott der Nacht zeigen die Tiefe. Dazwischen liegen kleine Szenen wie Das Nota Bene. Sie setzen Akzente, die sitzen.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod lebt von dieser Balance. Sie ist nicht spektakulär. Sie ist richtig. Und sie wirkt lange nach.
Was bleibt, wenn der letzte Ton verstummt? Es bleibt ein Blick. Er ist mild und ernst zugleich. Er kennt Fehler. Er kennt Hunger. Er kennt das Ende. Und er spricht von Würde trotz allem.
Diese Ethik trägt das Album. Sie war 1996 wichtig. Sie ist es heute noch mehr. Sie macht aus Liedern kleine Orte. Orte, an denen Sie kurz zu Hause sind.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod ist so ein Ort. Er ist nicht groß. Er ist gerade deswegen wertvoll. Sie werden ihn wieder aufsuchen.
Dieses Album ist kein Zitatsteinbruch. Es ist kein Kostümfest. Es ist ein gelebtes Gespräch mit einem alten Freund. Es reicht Ihnen das Glas. Es sagt: Trink aus dein Glas. Und es sagt auch: Hab keine Angst.
Die Auswahl der Lieder ist klug. Die Sprache ist warm und klar. Die Musik ist nah und fein. Daraus entsteht eine seltene Ruhe. Daraus entsteht Wahrheit ohne Lärm.
Hannes Wader ... singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod ist ein Meilenstein des deutschsprachigen Liedes. Es verbindet Zeiten. Es verbindet Tische, Betten, Straßen und Ufer. Es zeigt Ihnen, wie groß ein kleines Lied sein kann.
Wenn Sie nur eine Sache mitnehmen, dann diese: Hier singt einer für Menschen, nicht für Thesen. Er singt für den Moment, in dem Sie da sind. Und er singt für jenen letzten, leisen Schritt. Das ist schlicht. Das ist kühn. Und es ist schön.
Das Album "Hannes Wader singt Bellman - Liebe. Schnaps. Tod" ist ein eindrucksvolles Werk, das tief in die Themen Liebe, Alkohol und Tod eintaucht. Hannes Wader, bekannt für seine einfühlsamen und tiefgründigen Texte, schafft es erneut, seine Zuhörer zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Ein weiteres bemerkenswertes Album von Hannes Wader ist die Hannes Wader Liederbuch Edition, das ebenfalls eine Vielzahl seiner besten Lieder enthält und die Vielseitigkeit des Künstlers unterstreicht.
Ein weiterer Singer-Songwriter, der durch seine tiefgründigen Texte und seine musikalische Vielfalt besticht, ist Klaus Hoffmann. Sein Album Klaus Hoffmann Sehnsucht ist ein weiteres Meisterwerk, das die Sehnsüchte und Träume des Künstlers widerspiegelt. Die Melodien und Texte von Hoffmann sind ebenso berührend und tiefgründig wie die von Wader und bieten eine perfekte Ergänzung für jeden Musikliebhaber.
Auch Konstantin Wecker ist ein Name, der in der Welt der Singer-Songwriter nicht fehlen darf. Sein Album Konstantin Wecker Brecht zeigt seine Fähigkeit, klassische Texte mit moderner Musik zu verbinden. Weckers Interpretation von Brechts Werken ist einzigartig und zeigt seine tiefe Verbundenheit zur Literatur und Musik. Diese Alben sind ein Muss für jeden, der die Tiefe und Schönheit der Musik von Singer-Songwritern schätzt.