Letztes Update: 04. Oktober 2025
Reinhard Meys Album 'Ankomme Freitag, den 13.' wird vorgestellt und kritisch eingeordnet: Sie erfahren, welche Lieder ĂŒberzeugen, wo Mey mit Texten und Melodien punktet und welche Nummern weniger zĂŒnden. Eine fundierte Empfehlung fĂŒr Fans und Neuentdecker.
Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. ist ein Blick in eine Zeit, in der vieles neu klang. Das Jahr 1968 formte Haltungen, Worte und Töne. Das Album fÀngt diesen Moment ein. Es zeigt einen jungen Liedermacher, der seine Stimme gefunden hat. Und doch klingt er schon erstaunlich reif. Sie hören ein Werk, das den Alltag ernst nimmt. Es ist ehrlich, klar und direkt.
Das Album erschien als 12-Zoll-Vinyl mit zwölf StĂŒcken. Es setzt auf Schlichtheit. Akustische Gitarre, wenig Beiwerk, viel Raum. Dieser Raum ist fĂŒr Geschichten gedacht. Hier darf ein Satz atmen. Eine Pointe darf warten. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. nutzt diese Ruhe. Es arbeitet mit Spannung, nicht mit lautem Effekt.
Sie bekommen kein Protest-Manifest. Sie hören Beobachtungen. Und sie hören Figuren, die Sie kennen. Ein Programmierer, ein Diplomat, ein Kaspar. Dazu Gesichter aus KĂŒche, Kneipe und Bahnsteig. Das ist die BĂŒhne. Darauf spielt ein Autor, der sein Publikum respektiert. Er sagt nie mehr, als er muss. Er vertraut auf das, was mitschwingt.
1968 steht fĂŒr Barrikaden, aber auch fĂŒr Innenansichten. In diesem Feld steht die Platte. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. verweigert die Parole. Er sucht den Umweg. Er zeigt die Welt in kleinen Bildern. So wird das Politische leise, aber klar. So entsteht Haltung, ohne Zeigefinger. Das ist klug. Und es ist mutig.
Der Ton ist warm. Er ist freundlich und doch bestimmt. Der Witz ist nie billiger Spott. Er ist Zuneigung, auch im Ărger. Darin steckt eine Haltung zur Sprache. Worte sind bei Mey Werkzeuge. Kein Wort ist Schmuck. Alles hat seinen Zweck. Das macht die Texte hell und nah.
Sie merken das an jeder Wendung. Ein Gegenstand kann plötzlich sprechen. Ein Tag kann kippen. Ein Mensch kann sich zeigen, ohne sich zu erklÀren. Solche Momente bleiben. Sie tragen das Album bis heute.
Der Titelsong gibt den Takt. Er nimmt den Hörer an die Hand. Er fĂŒhrt ihn durch ein kleines Abenteuer. Ein Termin, ein Datum, ein GefĂŒhl. Aus dem Datum wird ein Charakter. Aus einem Freitag wird ein Thema. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. macht aus Aberglauben ein ErzĂ€hlexperiment. Nichts Schrilles. Aber viel Charme. Der Song zeigt, wie Tempo eingesetzt wird. Mal geht es voran. Mal stockt es. Am Ende bleibt das LĂ€cheln. Und die Erkenntnis, dass Pech oft nur ein Blickwinkel ist.
Sie spĂŒren die Freude am Detail. Kleinigkeiten werden wichtig. Ein GerĂ€usch, ein Blick, eine Geste. Das reicht fĂŒr ein Lied. Das trĂ€gt sogar ein ganzes Album. So entsteht Vertrauen. Sie folgen dieser Stimme gern.
Die Zeit hat das Album nicht stumpf gemacht. Im Gegenteil. Die StĂŒcke sind klar, knapp und lebendig. Sie sprechen ĂŒber Arbeit, Reisen, Warten und Heimkehr. Das sind zeitlose Themen. Deshalb fĂŒhlt sich Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. frisch an. Nichts daran ist modisches Dekor. Es ist ein Satzbau, der die Jahre ĂŒberlebt.
Ein Grund dafĂŒr ist das Tempo. Die Songs lassen Ihnen Luft. Sie zwingen Ihnen nichts auf. Sie laden ein. In dieser Einladung steckt QualitĂ€t. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. bietet NĂ€he, kein Drama. Das passt zu einer Hörkultur, die heute wieder wĂ€chst. Weg vom Effekt, hin zur Stimme. Weg vom Chor, hin zur Ich-Perspektive.
Meys Schreiben ist prĂ€zise. Er setzt kurze SĂ€tze. Er baut klare Bilder. Er liebt das Konkrete. Daraus entsteht IntensitĂ€t. Dieser Stil zeigt sich auf jeder Spur. Nichts daran wirkt zufĂ€llig. Sie finden Humor, der im Bild steckt. Sie finden Melancholie, die nicht drĂŒckt. Sie finden Pointen, die nicht schreien.
Ein Beispiel ist die Arbeit mit Alltagssprache. Sie hören Worte, die Sie kennen. Doch sie stehen in neuer Reihenfolge. Das macht sie stark. Plötzlich blitzt ein Gedanke auf. So entsteht Tiefe. So merkt man, wie aus Sprache Musik wird.
Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. ist darin Schule und Schaufenster zugleich. Hier kann man lernen, wie Lieder tragen. Man sieht, wie die letzte Zeile alles dreht. Man hört, wie eine Pause das Wichtigste sagt.
Die Produktion ist luftig. Die Gitarre klingt vorn und warm. Die Stimme steht nah. Das passt zum Format. Es ist eine Einladung in ein kleines Zimmer. Die Platte will nicht die Welt sprengen. Sie will Ihnen zuhören ermöglichen. Das gelingt.
Die Arrangements setzen Akzente, nicht Effekte. Vielleicht hören Sie hier und da eine zweite Gitarre. Vielleicht ein leises rhythmisches Element. Viel mehr braucht es nicht. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. vertraut auf Text und Timing. Dadurch wirkt jeder Track konzentriert. Nichts lenkt ab. Alles dient dem ErzÀhlen.
Sie können das Album leise hören. Es hĂ€lt trotzdem. Sie können es laut hören. Nichts daran kippt. Das ist selten. Und es zeugt von handwerklicher GĂŒte.
Der Opener ist Programm. Er macht die BĂŒhne auf und stellt die Regeln vor. Das StĂŒck lebt von Fahrt und Störung. Der ErzĂ€hler will ankommen. Das Leben will erzĂ€hlen. Genau da beginnt die Poesie. Der Song zeigt, wie aus einem Datum eine Welt wird. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. bĂŒndelt diese Idee. Es wird zur Chiffre fĂŒr ein GefĂŒhl zwischen Plan und Zufall.
Diese zwei Lieder bilden ein Paar. Beide drehen sich um das Innehalten. âIrgendwann, Irgendwoâ wirkt leicht. Es schaut nach vorn. âWartenâ ist ernster. Es bleibt im Moment. Doch beide teilen die klare Sprache. Sie erzĂ€hlen vom Tempo des Lebens. Und vom Mut, kurz still zu stehen. Auch hier bleibt Mey sanft. Er deutet mehr, als er erklĂ€rt.
Der Programmierer ist ein frĂŒher Blick auf Technik und GefĂŒhl. Das Lied sucht den Menschen hinter dem Code. Es ist witzig, aber nie spöttisch. Es nimmt Arbeit ernst. Es schaut auf die Einsamkeit, die in Zahlen stecken kann. Damit ist es erstaunlich modern. âManchmal, da fallen mir Bilder einâ ist das Gegenteil. Es ist ein flieĂender, freier Gang. Gedanken ploppen auf. Erinnerungen huschen vorbei. Die Sprache bleibt simple. Das Bild bleibt klar.
Hier wird es satirisch. Das Lied schneidet ein Milieu an. Es zeigt die AbstÀnde zwischen Amt und Alltag. Dabei trifft jeder Vers. Kein Zufall, keine HÀrte um der HÀrte willen. Stattdessen Details. Ein Tonfall, der mehr sagt als jede Parole. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. braucht solche Spitzen. Sie schÀrfen das Album. Sie öffnen einen Blick auf Macht und Schein.
Das ist ein Lieblingsort des Autors. Die Kneipe als Denkraum. Dort sammelt der ErzÀhler die Welt. Er sieht Gesichter, hört Fetzen, riecht den Schaum. Alles ist nah, alles ist wahr. Aus dem Glas steigt WÀrme. Und mit ihr steigt Klarheit. So wird aus einem TrinkgefÀà eine Linse.
âKasparâ ist eine Figur, wie sie Mey liebt. Ein AuĂenseiter, der leise spricht. Das Lied ist Zuwendung. Es schenkt WĂŒrde, ohne Pathos. âEin Tagâ fasst Dinge, die sich nicht fassen lassen. Was ist ein Tag? Was macht ihn gut? Das Lied sammelt Momente. Am Ende steht ein einfacher Satz: Es sind die kleinen Dinge.
Das Schlussdrittel zieht die Kreise enger. âHeimkehrâ blickt auf den Weg zurĂŒck. Er ist bekannt. Er ist doch neu, weil man anders ankommt. âLied zur Nachtâ ist ein sanfter Deckel. Es macht das Licht aus. Es lĂ€sst Sie ruhig zurĂŒck. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. endet so, wie es beginnt: mit Vertrauen in die Stille.
Humor trĂ€gt dieses Album. Er zeigt, wo es im Alltag vibriert. Er zeigt BrĂŒche, die im Ernst schwer zu benennen sind. Humor ist hier ein MessgerĂ€t. Er hebt nicht den Zeigefinger. Er lĂ€chelt, schaut genauer hin und trifft dann. So schmerzt er nicht. Und er schĂ€rft doch den Blick. Das ist eine hohe Kunst.
Sehen Sie die Spur in âDiplomatenjagdâ. Hören Sie den Subtext im Programmierer. Schmunzeln Sie mit dem ErzĂ€hler am Kneipentisch. Ăberall gilt: Erst die Figur, dann das Urteil. Erst das Bild, dann die Pointe. So werden Haltungen tragfĂ€hig. So bleibt die Musik offen fĂŒr viele Ohren.
Deshalb passt Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. auch in eine Gegenwart, die WidersprĂŒche aushĂ€lt. Das Album zeigt, wie man lacht, ohne zu verletzen. Und wie man kritisiert, ohne zu vereisen.
Das Ich im Lied ist kein Held. Es ist ein Mensch auf Augenhöhe. Er ist neugierig, verletzlich, wach. Das macht NĂ€he möglich. Sie hören keine Pose. Sie hören PrĂ€senz. Der SĂ€nger nimmt sich zurĂŒck. Er lĂ€sst das Motiv sprechen. Und dann setzt er die entscheidende Wendung.
Es ist diese NĂ€he, die bindet. Sie spĂŒren sie in jedem Atemzug. In jeder Pause zwischen zwei Zeilen. Das ist bei einer Soloplatte noch wichtiger. Denn jedes Zuviel fĂ€llt auf. Hier gibt es dieses Zuviel nicht. Alles sitzt. Alles ist da, wo es hingehört.
So entsteht ein Band. Zwischen Stimme und Hörer. Zwischen Bild und Erfahrung. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. webt dieses Band ruhig und sicher. Es hÀlt viele DurchlÀufe aus. Es wird sogar fester, je öfter Sie hinhören.
Das Album gehört zu den frĂŒhen, doch prĂ€genden Werken des KĂŒnstlers. Es zeigte, was möglich ist, wenn man dem Wort traut. Viele, die spĂ€ter zur Gitarre griffen, hörten hier genau hin. Nicht wegen groĂer Gesten. Sondern wegen feiner Griffe. Wegen der Art, wie eine Pointe auf dem Satz sitzt. Wie ein Bild trĂ€gt, ohne gestĂŒtzt zu werden.
FĂŒr das deutschsprachige Chanson war dies wichtig. Die Platte schob das Genre nicht in eine Ecke. Sie öffnete es. Man durfte leise sein. Man durfte witzig sein. Man durfte im Kleinen groĂ werden. Das war eine Ansage. Und sie klingt sehr modern.
In Ihrer Sammlung steht Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. als Bindeglied. Es verbindet den französischen Chanson-Geist mit deutscher ErzÀhltradition. Es verbindet Kunst und Alltag. So ein Album wird nicht alt. Es reift.
Die 12-Zoll-Form bringt dem Album viel. Die Reihenfolge ist klug. Seite A öffnet, Seite B erdet. Das Knistern passt zum Ton. Es macht die NĂ€he noch gröĂer. Sie können die Nadel setzen. Sie können sie heben. Der Akt selbst ist Teil des Erlebnisses.
Die zwölf Tracks bilden ein geschlossenes Bild. Jeder Song hat Raum. Keiner drĂ€ngt. Sie können zwischen den StĂŒcken atmen. Das stĂ€rkt die Wirkung. Auch digital bleibt das spĂŒrbar. Doch auf Vinyl ist es greifbar. Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. profitiert davon.
Es lohnt, den Kontext mitzudenken. 1968 war laut. Dieses Album ist leise. Diese Spannung macht seinen Reiz. Leise heiĂt hier nicht weich. Leise heiĂt: bewusst. Das ist ein Statement. Es zeigt Vertrauen ins Publikum. Es zeigt auch Disziplin.
Der KĂŒnstler stĂ€rkt den Blick fĂŒr das, was bleibt. Nicht die Parole. Sondern die Geste. Nicht der Aufschrei. Sondern die Nuance. In dieser Ordnung liegt die Kraft. Sie zieht die Hörer heute wie damals an.
Deshalb ist Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. mehr als ein Zeitdokument. Es ist ein Werkzeug, um Gegenwart zu lesen. Es taugt als Kompass in lÀrmenden Zeiten.
Sie lieben klare Texte und schlanke Melodien. Dann sind Sie hier richtig. Sie suchen Humor mit Herz und Hirn. Dann trifft es Sie. Sie mögen Alben, die wachsen. Dann werden Sie es oft hören. Es passt zu stillen Abenden. Es passt zu langen Wegen. Es passt zu Tagen, an denen Sie Ihre Ruhe brauchen.
Auch als Einstieg in das Werk des KĂŒnstlers ist es stark. Es zeigt viele Facetten. Es ĂŒberfordert nicht. Es lĂ€dt ein. Und es macht neugierig auf mehr. Genau so soll ein frĂŒhes Album wirken.
Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. erfĂŒllt diese Rolle. Es liefert Zugang. Und es hĂ€lt den, der schon lange dabei ist.
Dieses Album ist kein Paukenschlag. Es ist ein leiser Triumph. Es sitzt gut, trÀgt weit und bleibt im Ohr. Es zeigt, wie wichtig Form ist. Es zeigt, wie stark eine klare Sprache wirkt. Es zeigt, wie klug ein Timing sein kann. Vor allem aber zeigt es Respekt. Respekt vor dem Hörer. Respekt vor den Figuren. Respekt vor dem Leben im Detail.
Die zwölf Songs bilden ein rundes Bild. Vom ersten Schritt bis zum letzten Ton. Kein FĂŒllmaterial, keine Eitelkeit. Stattdessen Handwerk, Herz und Haltung. Das hinterlĂ€sst Spuren. Bei Ihnen. Und in der Geschichte des Lieds.
Darum bleibt Reinhard Mey Ankomme Freitag, den 13. hörenswert. Sogar sehr. Es ist Musik, die Sie leiser macht. Und die Ihnen den Raum gibt, den Sie brauchen. In diesem Raum geschieht viel. Dort findet das Lied sein Ziel. Und dort findet auch der Hörer das Seine.
Das Album "Ankomme Freitag, den 13." von Reinhard Mey bietet eine beeindruckende Sammlung von Liedern, die tief berĂŒhren. Reinhard Mey ist bekannt fĂŒr seine einfĂŒhlsamen Texte und seine FĂ€higkeit, Geschichten zu erzĂ€hlen. Dieses Album ist keine Ausnahme und zeigt seine Meisterschaft im Singer-Songwriting. Wenn Sie ein Fan von Reinhard Mey sind, sollten Sie auch sein Album "Reinhard Mey Nanga Parbat" nicht verpassen. Es bietet eine Ă€hnliche Tiefe und emotionale Kraft.
Ein weiteres Highlight fĂŒr Liebhaber deutscher Liedermacher ist das Album "Hannes Wader Hannes Wader singt ...". Hannes Wader ist ein weiterer groĂer Name in der deutschen Musikszene, und sein Werk ergĂ€nzt die Musik von Reinhard Mey perfekt. Beide KĂŒnstler teilen eine Ă€hnliche SensibilitĂ€t und einen tiefen Respekt fĂŒr das Handwerk des Songwritings.
Wenn Sie sich fĂŒr die Werke von Reinhard Mey interessieren, könnte auch das Album "Klaus Hoffmann ErzĂ€hlungen" von Klaus Hoffmann Ihre Aufmerksamkeit erregen. Hoffmann ist ein weiterer herausragender Singer-Songwriter, dessen Musik und Texte tiefgrĂŒndig und bewegend sind. Seine ErzĂ€hlungen sind ebenso fesselnd wie die von Mey und bieten eine wunderbare ErgĂ€nzung zu Ihrer Musiksammlung.