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Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE – Kritik, Tracks und Live-AtmosphĂ€re

Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE – Das Solo zwischen Scherz und SchĂ€rfe

Letztes Update: 09. November 2025

Wenzel prĂ€sentiert mit WENZEL:SOLO:LIVE ein konzentriertes Solo-Set. In der Kritik zeigen wir Ihnen, wie seine spitzen Texte, der trockene Humor und die unmittelbare Live-AtmosphĂ€re zusammenspielen, nennen Höhepunkte und sagen, ob das Album fĂŒr Sie passt.

Die Kunst der Reduktion: Vorstellung und Kritik von WENZEL:SOLO:LIVE

Ein Abend, der nachhallt

Es gibt Alben, die die Zeit anhalten. Es gibt Abende, die sich wie ein GesprĂ€ch im Ohr festsetzen. WENZEL:SOLO:LIVE gehört zu jenen Momenten. Das Album zeigt einen KĂŒnstler, der alles ÜberflĂŒssige weglĂ€sst. Er vertraut der Stimme. Er vertraut dem Wort. Er nutzt die Stille. So entsteht ein Kontakt, der tief geht. Es ist ein Abend ohne Netz. Und gerade das macht ihn stark.

Am 31. Oktober 2008 erschien diese Aufnahme. Sie fĂ€ngt die Essenz einer langen BĂŒhnenerfahrung ein. Es ist nicht die glĂ€nzende Studio-Perfektion. Es ist gelebte PrĂ€senz. Das hört man jeder Nummer an. Das spĂŒrt man bei jedem Atemzug. Sie sitzen im Publikum, auch wenn Sie zu Hause sind. Genau das ist die Magie dieses Abends.

Schon der Titel setzt ein Zeichen. Solo heißt hier: radikale NĂ€he. Live heißt hier: kein Filter. Beides zusammen ergibt ein Versprechen. Es wird nichts beschönigt. Es wird nichts kaschiert. Es wird alles gesagt, was gesagt werden muss. Und es klingt, als geschĂ€he es genau jetzt.

Konzept und Format: Zwei CDs, ein Bogen

Die Veröffentlichung liegt in zwei Fassungen vor. Eine CD enthĂ€lt 18 Titel. Eine zweite Fassung sammelt 16 StĂŒcke. Beides zeigt denselben Kern. Der Blick ist scharf. Der Ton ist klar. Der Humor ist trocken. Die Melancholie ist warm. Das Programm verlĂ€uft wie ein Bogen. Erst öffnet sich die Welt. Dann verengt sie sich. Am Ende steht ein GefĂŒhl von Aufbruch. Auch wenn nicht alles gut ist.

Auf der 18-Track-Version beginnt es mit der „Ballade von der Stadt Wittenberg“ (04:35). Ein Auftakt mit weitem Horizont. Die Bewegung setzt sich fort. Lieder wie „Warmes Brot“ (05:18) oder „Lebensreise“ (03:28) sind kleine Lebenskapitel. Sie fĂŒhren Sie durch StĂ€dte und Felder. Sie fĂŒhren Sie durch Köpfe und Herzen. Andere Titel sind Stachel im Fleisch. „Globalisierungstango“ (03:59) trifft die Nerven. „Die Forscher“ (06:48) grĂ€bt Tiefe aus. Dazwischen blitzt das sehr kurze „Das Mikrophon“ (00:25) auf. Diese Miniaturen sind klug gesetzt. Sie geben Luft. Sie öffnen den Blick.

Die 16-Track-Version wirkt kompakter. Sie startet mit „Was soll mein Lied“ (03:44). Bereits da stellt sich die Grundfrage. Wozu singt man? Wozu schreibt man? Das Programm antwortet in vielen Tönen. „Online-Razzia“ (02:14) schaut auf die Gegenwart. „Schöner LĂŒgen“ (04:13) fragt nach Wahrheit und Pose. „Das Abschminklied“ (03:25) zieht den Vorhang beiseite. Am Ende erdet das „Kamper Trinklied“ (04:50) mit einem Augenzwinkern. So schließt sich der Kreis.

Warum Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE heute wichtig ist

Die Jahre gehen. Doch gute Lieder bleiben. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE ist dafĂŒr ein Beweis. Das Album klingt nicht alt. Es klingt wach. Es trifft in eine Gegenwart, die unruhig ist. Es fragt nach Haltung. Es sucht nach Sprache. Es verweigert sich der Pose. Das braucht man mehr denn je.

Dank der Reduktion entsteht eine SpiegelflÀche. Sie hören zu. Sie denken mit. Sie werden Teil des Abends. Genau diese Einladung ist selten. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE zeigt, wie es geht.

Allein und doch nicht einsam: Das Solo-Prinzip

Ein Mann steht auf der BĂŒhne. Mehr passiert nicht. Und doch passiert sehr viel. Die Stimme fĂŒhrt. Die Gitarre atmet. Das Akkordeon setzt Farben. Manchmal streift ein Klavier den Raum. Nichts wird aufgeblasen. Alles ist auf Linie. So sind die Nuancen stark. Ein leichtes LĂ€cheln im Ton. Ein harter Schnitt nach einer Zeile. Ein Blick, den man fast hören kann.

Sie erleben, wie eine Pause zur Pointe wird. Wie eine Silbe kippt. Wie ein Reim plötzlich sticht. Daraus entsteht Spannung. Daraus wÀchst Vertrauen. Ein Solo-Abend ist ein Risiko. Es braucht Mut. Es braucht die Kunst, loszulassen. Hier gelingt das. Und genau das macht Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE so lebendig.

Dramaturgie mit Atem: Ein Abend in Szenen

Das Programm funktioniert wie ein Theaterabend. Es hat Anfang, Mitte, Ende. Es hat Themen, die wiederkehren. Es hat Motive, die sich drehen. Das geschieht unaufdringlich. Nichts wirkt aufgesetzt. Die kleinen ZwischenstĂŒcke sind mehr als FĂŒllsel. „Das Mikrophon“ oder „Meine Kompositionstechnik“ sind kurze Selbstkommentare. Sie brechen den Ton. Sie öffnen einen Spalt Humor. Danach klingen die großen Lieder noch klarer.

Der Effekt ist subtil. ErzĂ€hlen, Lachen, PrĂŒfen, Singen. Es geht hin und her. Diese Wellen halten wach. So bleibt die Spannung bis zum Schluss. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE nutzt diese Bewegungen bewusst.

Auswahl aus CD 1: Geschichten, die tragen

Ballade von der Stadt Wittenberg

Die Eröffnung schafft Raum. „Ballade von der Stadt Wittenberg“ erzĂ€hlt von Herkunft und Wandel. Der Ton ist ruhig. Das Bild ist groß. Es geht um Orte, die in uns wohnen. Es geht um Wege, die man geht. Die Melodie ist wie ein Gehen. Schritt fĂŒr Schritt. Sie hören den Herbst im Klang. Die Zeit wird spĂŒrbar. Es ist ein wĂŒrdiger Einstieg.

Warmes Brot und Lebensreise

„Warmes Brot“ ist ein Lied der NĂ€he. Es geht um Duft, um Erinnerung, um Handwerk. Sie spĂŒren, wie etwas AlltĂ€gliches zum Symbol wird. Es ist freundlich. Es ist menschlich. Dann „Lebensreise“. Der Weg wird zum Bild. Das Lied blickt nach vorn und zurĂŒck. Ohne Pathos. Ohne Schwere. Die Worte sind einfach. Der Blick ist klar. Beides zusammen ist Herz und Verstand.

Globalisierungstango und Die Forscher

„Globalisierungstango“ hat Biss. Der Rhythmus tĂ€nzelt. Der Text sticht. Es geht um Markt und Macht. Es geht um den Preis von Tempo. Sie hören den Spott. Sie hören die Sorge. Das sitzt. „Die Forscher“ nimmt einen anderen Weg. Es denkt in großen Kurven. Es fragt, was Wissen macht. Es fragt, was wir lassen. Die LĂ€nge von 06:48 Minuten gibt dem StĂŒck Luft. Es breitet sich aus. Es stellt den Saal still. Hier zeigt sich die StĂ€rke der Reduktion.

Choral von der zerstörerischen Kraft der Armut

Der Titel klingt schwer. Das Lied trĂ€gt diese Last. Aber es wird nicht bleiern. Es bleibt Lied. Es bleibt ansprechbar. Es sagt, was ist. Es klagt nicht. Es benennt. Das macht den Unterschied. Die Form „Choral“ setzt ein Zeichen. Es ist schlicht und feierlich. Ein stiller Protest, der nicht still bleibt.

Heringsdorfer Promenade, Dreiundzwanzig Liter, Banane

Hier zeigt sich der Humor. „Heringsdorfer Promenade“ blickt an den Rand. Es schaut auf Leute, die flanieren. Es schaut auf das Meer, das nicht fragt. „Dreiundzwanzig Liter“ setzt nach. Ein schrĂ€ger Titel, der im Kopf bleibt. Ein Thema, das kippt. Mal Komik. Mal Ernst. „Banane“ am Schluss ist ein milder Witz. Es beruhigt, ohne zu betĂ€uben. Die CD endet im LĂ€cheln. Aber der Biss bleibt.

In jedem dieser StĂŒcke schiebt sich das Publikum heran. Man hört das Atmen. Man hört die Pausen. Man steht nah am Geschehen. Diese NĂ€he macht Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE besonders.

Auswahl aus CD 2: Bekenntnis, Groteske, Klarheit

Was soll mein Lied

Gleich zu Beginn wird gefragt. Wozu ein Lied? Wozu die MĂŒhe? Der Text denkt laut. Die Musik trĂ€gt leise. Es ist ein kleines SelbstgesprĂ€ch mit offenem Ende. Es legt die Karten auf den Tisch. So etwas geht live besonders gut. Es gibt Vertrauen.

Online-Razzia und Der Ruhm der Welt

„Online-Razzia“ blickt auf Kontrolle im Netz. Das Thema klingt heutiger denn je. Der Ton ist nĂŒchtern. Der Witz ist trocken. Er schĂŒtzt vor Moralismus. „Der Ruhm der Welt“ dreht dann das Licht. Ruhm wird Masse. Ruhm wird LĂ€rm. Das Lied nimmt den Glanz vom Sockel. Ohne Bitterkeit, aber mit Haltung.

Schöner LĂŒgen, Das Abschminklied, Kamper Trinklied

„Schöner LĂŒgen“ spielt mit Schein und Sein. Die Frage ist alt. Die Antwort ist neu. Weil sie von Ihnen etwas will. Es geht um Ihre Wahrnehmung. Es geht um Ihren Maßstab. „Das Abschminklied“ zieht die Maske ab. Kein Prunk. Kein Pomp. Nur das, was bleibt. „Kamper Trinklied“ beschließt mit einem Glas in der Hand. Es ist kein Sufflied. Es ist ein Blick auf das Leben. Auf seine raue Haut. Man darf lachen. Man darf denken. Die Mischung sitzt.

Die zweite CD ist dadurch anders als die erste. Sie ist knapper. Sie ist direkter. Sie setzt mehr kleine Spitzen. Sie arbeitet mit Sprechgesang und Groove. So erweitert Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE sein Spektrum. Es bleibt aber dieselbe Handschrift.

Stimme, Timing, PrÀsenz: Die Werkzeuge des Abends

Die Stimme ist das Leitinstrument. Sie ist markant, aber geschmeidig. Mal spröde. Mal weich. Sie trĂ€gt viele Farben. Das Timing ist prĂ€zise. Jeder Einsatz sitzt. Jeder RĂŒckzug auch. Pointen werden nie gedrĂŒckt. Trauriges wird nie verschmiert. Die Balance stimmt. Das Publikum wird gefĂŒhrt, nicht belehrt. Sie spĂŒren das. Sie fĂŒhlen sich ernst genommen. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE lebt von dieser Fairness.

Der Humor ist leise. Er liegt in Nuancen. Er liegt im Blick auf die Welt. Er wirkt, weil er nicht aufdrĂ€ngt. Er schĂŒtzt die Lieder vor Schwere. Er macht Raum fĂŒr Trost. Auch das ist Handwerk. Auch das ist Stil.

Sprache als Musik: Poesie mit Haltung

Die Texte sind melodisch. Auch wenn sie sprechen. Worte gehen Hand in Hand mit Atem und Takt. Bilder stehen fest. Sie sind klar, aber nicht platt. Politik taucht auf. Gesellschaft auch. Moral als Zeigefinger fehlt. Haltung bleibt. Dieser Ton prÀgt das Album. So entsteht Vertrauen. Sie hören zu, ohne Widerstand. Sie bleiben dran. Das ist viel wert.

Die Lieder bleiben in einfachen Worten. Aber sie schaffen Tiefe. Sie finden kernige Bilder. „Warmes Brot“ reicht schon, um Kindheit zu ahnen. „Globalisierungstango“ reicht, um MarktkrĂ€fte tanzen zu sehen. Diese Ökonomie macht stark. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE zeigt, wie man mit wenig viel sagt.

Die kurzen Nummern: Atempausen und Klammern

Mehrere kurze StĂŒcke fallen auf. „Das Mikrophon“ oder „Der letzte Track“ sind keine Gags. Sie sind kleine Klammern. Sie halten die großen Lieder zusammen. Sie kommentieren den Abend. Sie zeigen den Menschen auf der BĂŒhne. Ein Scherz hier. Ein Gedanke da. Danach hört man wieder anders.

Auch „Meine Kompositionstechnik“ oder „Die KĂŒhnheit des Abends“ spielen mit Form. Ein Spiel mit Erwartung. Ein Spiel mit dem Saal. Es macht Spaß. Und es stĂ€rkt die Dramaturgie. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE nutzt diese Miniaturen mit Sinn.

Klangbild: NĂ€he ohne Schleier

Die Aufnahme ist ehrlich. Man hört Raum. Man hört Atem. Man hört auch das Publikum, aber dezent. Es ist eine dokumentarische Ästhetik. Keine Dicke im Bass. Keine GlĂ€tte im Hall. DafĂŒr PrĂ€senz. Die Gitarre steht trocken. Das Akkordeon hat Luft. Die Stimme ist vorne. Sie trĂ€gt den Abend. So will es die Musik. So will es der Text.

Die Dynamik ist nicht zu Tode geregelt. Leises bleibt leise. Lautes bekommt Platz. Das ist heute selten. Hier ist es gut. Es passt zum Inhalt. Es passt zur Haltung. Es passt zu Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE.

Einordnung im Werk: Ein Knotenpunkt

In der langen Laufbahn des KĂŒnstlers markiert dieses Album einen Knoten. Es bindet FĂ€den zusammen. Ältere Lieder wirken hier neu. Neue Themen klingen nach. Die Reduktion ist nicht Mangel. Sie ist Entscheidung. Sie zeigt, was trĂ€gt. Stimme. Wort. Blick. Daraus wĂ€chst eine Art VermĂ€chtnis auf Zeit. Nicht als Schlussstrich. Als Zwischenstand.

Viele Studioalben glÀnzen durch Arrangements. Dieses Album glÀnzt durch Raum. Es nimmt den Druck vom Material. Es zeigt die Skelette der Songs. Diese Skelette laufen. Sie haben Fleisch. Sie haben Herz. Sie bestehen den Test. Das ist die Nachricht von Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE.

ResonanzrÀume heute: Warum es Sie noch betrifft

Vieles, was 2008 galt, gilt noch. Vielleicht mehr noch. Überwachung, Tempo, Selbstdarstellung. Dazu Armut, Einsamkeit, Sehnsucht. Die Lieder berĂŒhren diese Punkte. Ohne Schlagwort. Ohne Alarm. Mit Blick. Mit WĂ€rme. Mit Klarheit. Darin liegt ihre Kraft. Sie bieten kein Rezept. Sie bieten Haltung.

Wenn Sie heute Musik gegen die MĂŒdigkeit suchen, hören Sie hier rein. Wenn Sie Worte brauchen, die tragen, bietet dieses Album viel. Wenn Sie einfach einen starken Abend wollen, bekommen Sie ihn. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE liefert das.

Vergleich: Andere Live-Momente und dieses

Viele Live-Platten setzen auf Banddruck. Oder auf große Effekte. Hier passiert das Gegenteil. Es ist ein Abend der kleinen Bewegungen. Der Reiz liegt im Detail. Ein Atem. Ein Lachen. Ein Zupfen. Ein Wechsel vom Dur in ein weiches Moll. All das bindet. All das erzeugt NĂ€he. Das unterscheidet dieses Album von vielen BĂŒhnenproduktionen.

Es steht in der Tradition großer Liedabende. Namen sind hier gar nicht wichtig. Wichtig ist die Haltung. Wichtig ist das Vertrauen in Sprache. Wichtig ist die Ernsthaftigkeit des Spiels. Darin steht Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE sehr souverĂ€n.

FĂŒr wen ist dieses Album?

Wenn Sie Chanson lieben, sind Sie hier richtig. Wenn Sie deutschsprachige Lieder mögen, erst recht. Wenn Sie poetische Texte schĂ€tzen, dĂŒrfen Sie nicht zögern. Und wenn Sie politische SchĂ€rfe nur mit Humor ertragen, finden Sie hier Ihr Maß. Auch Neueinsteiger kommen zurecht. Die StĂŒcke sind zugĂ€nglich. Der Ton ist freundlich. Das macht den Einstieg leicht.

Wenn Sie die Studiofassungen kennen, hören Sie Neues. Wenn Sie den KĂŒnstler nicht kennen, lernen Sie ihn direkt kennen. Ohne Schmuck. Ohne Filter. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE ist eine gute TĂŒr. Sie fĂŒhrt hinein. Sie fĂŒhrt weit hinein.

Highlight-Momente, die bleiben

Es gibt Lieder, die nach dem Hören noch Tage bleiben. „Die Forscher“ gehört dazu. Es grĂ€bt lĂ€nger. „Choral von der zerstörerischen Kraft der Armut“ tut es auf andere Weise. Es hallt in stillen Minuten. „Schöner LĂŒgen“ hat eine zarte HĂ€rte. Es begleitet alltĂ€gliche GesprĂ€che. „Was soll mein Lied“ ist ein kleines Mantra. Es fragt immer wieder neu.

Auch die scheinbaren NebenstĂŒcke bleiben. „Das Mikrophon“ blitzt in Erinnerung auf. Man lĂ€chelt. Man versteht das große Ganze besser. Solche Details zeigen, wie gut der Abend gebaut ist. Und sie zeigen, wie bewusst Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE atmet.

Das Publikum als Mitspieler

Ein Live-Album ist nie nur BĂŒhne. Es ist auch Saal. Hier ist der Saal Partner. Er stört nicht. Er trĂ€gt. Man spĂŒrt die Aufmerksamkeit. Man spĂŒrt die Bereitschaft zu hören. Das nimmt die Lieder mit. Es schafft ein Klima. Es ist eine stille Gemeinschaft. Sie können die WĂ€rme fast sehen. Sie hören sie auf der Aufnahme.

Diese Energie ĂŒbertrĂ€gt sich. Sie hören zu Hause nicht nur Tonspuren. Sie hören Beziehungen. Zwischen Satz und Stille. Zwischen Frage und Antwort. Zwischen LĂ€cheln und Zustimmung. Das macht den Reiz von Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE aus.

Die Sache mit der Zeit: Langsam ist ein Wert

Manches dauert hier lĂ€nger als ĂŒblich. Ein Ausatmen. Ein Blick. Eine Wendung. Diese Langsamkeit ist ein Wert. Sie ermöglicht Tiefe. Sie macht Raum fĂŒr das Eigentliche. Es entspannt Sie als Hörer. Sie können mitschwingen. Sie können mitdenken. Aus diesem Tempo entsteht Genuss. Und Erkenntnis.

Gerade in schnellen Zeiten wirkt das wie Balsam. Das ist keine Flucht. Das ist PrÀzision. Nur wer Zeit hat, hört genau. Nur wer Zeit hat, spricht wahr. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE erinnert daran.

Wiederhören: Wie das Album wÀchst

Beim ersten Hören packen die großen Themen. Beim zweiten Hören locken die kleinen Dinge. Ein Atemholen. Ein ironisches Zucken. Ein verborgener Reim. Beim dritten Hören fĂŒgen sich die Szenen. Der Abend zeigt sein Skelett. Danach wollen Sie noch einmal hören. Das ist ein gutes Zeichen. Ein sehr gutes sogar.

Viele Alben nutzen sich ab. Dieses wÀchst. Weil es klug gebaut ist. Weil es ehrlich ist. Weil es Sie ernst nimmt. So bleibt es frisch. So bleibt es wichtig. So bleibt es hörenswert.

Fazit: Ein Album, das bleibt

WENZEL:SOLO:LIVE ist mehr als ein Konzertmitschnitt. Es ist ein LehrstĂŒck in Reduktion. Es ist ein Abend voller NĂ€he. Es ist ein Beweis fĂŒr die Kraft des Liedes. Der KĂŒnstler steht allein. Und doch spricht eine ganze Welt. Die Themen sind groß. Die Worte sind klein. Das ist die Kunst. Das ist der Zauber.

Wenn Sie nur ein Live-Album in Ihr Regal stellen, nehmen Sie dieses. Es wird Ihnen Jahre geben. Es wird Sie begleiten. Es wird sich verĂ€ndern, wie Sie sich verĂ€ndern. So sollen Lieder sein. So soll ein Abend klingen. Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE erfĂŒllt dieses Versprechen.

Mehr noch: Es setzt MaßstĂ€be. Es zeigt, wie man mit Haltung berĂŒhrt. Es zeigt, wie man mit Witz ertrĂ€gt. Es zeigt, wie man mit Einfachheit glĂ€nzt. Sie werden vieles wiederhören. Sie werden vieles neu hören. Beides ist gut. Beides ist wichtig. Beides verdankt sich Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE.

PS: Sie möchten Details?

Wer Zahlen liebt, wird hier fĂŒndig. 18 Tracks in einer Fassung. 16 in der anderen. Spielzeiten zwischen 00:25 und 06:48. Titel zwischen Groteske und Gebet. Ein roter Faden vom ersten Ton bis zum letzten Glas. Ein Klang, der Ihnen auf Augenhöhe begegnet. Mehr muss man nicht wissen. Mehr will man wissen. Dann legt man die Platte auf. Und hört.

Am Ende steht keine Parole. Am Ende steht ein GefĂŒhl. Es ist ein GefĂŒhl der Klarheit. Es ist ein GefĂŒhl der NĂ€he. Es ist ein GefĂŒhl, nicht allein zu sein. Genau darum geht es. Genau deshalb wirkt Wenzel WENZEL:SOLO:LIVE heute so stark.

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