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Kritik und Vorstellung des Albums von Degenhardt

Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder

Letztes Update: 29. April 2025

In diesem Artikel stellen wir das Album 'Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder' von Franz Josef Degenhardt vor und geben eine kritische Analyse seiner bedeutenden Songs. Erfahren Sie, wie seine Texte auch heute noch relevant sind.

Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder – Ein Album zwischen Protest und Poesie

Einleitung: Die Relevanz von Degenhardts Antikriegsliedern

Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder ist ein Album, das weit mehr ist als eine bloße Zusammenstellung von Songs. Es ist ein musikalisches Manifest gegen Krieg, Gewalt und das Vergessen. Degenhardt, der als einer der wichtigsten deutschen Liedermacher gilt, hat mit diesem Werk ein Zeichen gesetzt. Die 2003 erschienene CD vereint 14 Lieder, die sich mit Krieg, Widerstand und der Suche nach Menschlichkeit beschäftigen. In einer Zeit, in der politische Lieder selten geworden sind, wirkt dieses Album wie ein Weckruf. Es fordert Sie auf, nicht wegzusehen, sondern sich mit den dunklen Kapiteln der Geschichte auseinanderzusetzen.

Franz Josef Degenhardt: Der Chronist des Widerstands

Franz Josef Degenhardt war nicht nur Musiker, sondern auch Jurist, Schriftsteller und politischer Aktivist. Seine Lieder sind geprägt von einer klaren Haltung gegen Unterdrückung und Militarismus. Mit Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder legt er den Finger in die Wunde. Er erzählt von Menschen, die sich dem Krieg verweigern, von der Verrohung der Sprache und von der Ohnmacht des Einzelnen. Degenhardt gelingt es, komplexe Themen in einfache, aber eindringliche Worte zu fassen. Seine Musik ist nie gefällig, sondern fordert Sie heraus, Stellung zu beziehen.

Die Auswahl der Lieder: Ein Querschnitt durch das Werk

Die 14 Tracks auf Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder sind sorgfältig ausgewählt. Sie spiegeln verschiedene Phasen seines Schaffens wider. Von frühen Protestliedern bis zu späteren, nachdenklichen Stücken reicht die Bandbreite. Jedes Lied erzählt eine eigene Geschichte, doch gemeinsam ergeben sie ein Bild des Künstlers als Mahner und Chronist. Besonders auffällig ist die Mischung aus erzählenden Balladen und kurzen, pointierten Stücken. So entsteht ein abwechslungsreiches Hörerlebnis, das Sie immer wieder überrascht.

Track für Track: Die Songs im Fokus

Diesmal werd ich nicht mit ihnen ziehn

Das Album eröffnet mit „Diesmal werd ich nicht mit ihnen ziehn“. Hier nimmt Degenhardt die Perspektive eines Menschen ein, der sich weigert, in den Krieg zu ziehen. Die Melodie ist eingängig, der Text direkt: „Diesmal werd ich nicht mit ihnen ziehn, diesmal bleib ich hier.“ Das Lied setzt den Ton für das gesamte Album. Es geht um Zivilcourage und die Kraft des Neinsagens. Sie spüren sofort, dass es Degenhardt um mehr geht als um Musik – es geht um Haltung.

Eigentlich unglaublich & In den guten alten Zeiten

Mit „Eigentlich unglaublich“ und „In den guten alten Zeiten“ blickt Degenhardt zurück. Er erinnert an vergangene Kriege und die Verklärung der Geschichte. Besonders in „In den guten alten Zeiten“ wird die Ironie deutlich. Degenhardt entlarvt die Nostalgie als gefährlich: „In den guten alten Zeiten, da war alles schlecht.“ Diese Zeile bleibt hängen und regt zum Nachdenken an. Sie merken, wie geschickt Degenhardt mit Sprache spielt.

Befragung eines Kriegsdienstverweigerers

„Befragung eines Kriegsdienstverweigerers“ ist ein zentrales Stück auf Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder. Hier schildert er die Situation eines jungen Mannes, der sich weigert, zur Waffe zu greifen. Die Befragung wird zum Verhör, die Fragen sind bohrend. Degenhardt zeigt, wie schwer es ist, gegen den Strom zu schwimmen. Das Lied ist ein Plädoyer für das Recht auf Gewissensfreiheit.

Spaziergang & Reiter wieder an der schwarzen Mauer

Mit „Spaziergang“ und „Reiter wieder an der schwarzen Mauer“ wechselt Degenhardt die Perspektive. Er beschreibt die Auswirkungen des Krieges auf die Landschaft und die Menschen. Die Bilder sind eindringlich, fast schon poetisch. Besonders „Reiter wieder an der schwarzen Mauer“ bleibt im Gedächtnis. Hier verbindet Degenhardt historische Motive mit aktuellen Bezügen. Sie werden eingeladen, die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Denkbar ist aber auch immer noch & Diesmal Grenada

„Denkbar ist aber auch immer noch“ und „Diesmal Grenada“ zeigen Degenhardts Fähigkeit, aktuelle Ereignisse aufzugreifen. In „Diesmal Grenada“ verarbeitet er den US-Einmarsch in Grenada 1983. Das Lied ist lang, fast episch, und voller Anspielungen. Degenhardt kritisiert die Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit: „Diesmal Grenada, und keiner merkt’s.“ Sie spüren die Wut und die Enttäuschung des Künstlers.

Ja, das ist die Sprache der Mörder & Weltkrieg Nr. 1

Mit „Ja, das ist die Sprache der Mörder“ und „Weltkrieg Nr. 1“ wird Degenhardt noch deutlicher. Er prangert die Verrohung der Sprache an und erinnert an die Schrecken des Ersten Weltkriegs. Besonders „Ja, das ist die Sprache der Mörder“ ist mit nur einer Minute Spielzeit ein Schlag ins Gesicht. Die Worte sind scharf, die Botschaft klar. Sie werden gezwungen, sich mit der Macht der Worte auseinanderzusetzen.

Quantensprung, Im Krieg, Am Fluß & Frühlingslied

Die letzten vier Lieder auf Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder sind nachdenklicher. In „Quantensprung“ geht es um die scheinbare Fortschrittlichkeit der Kriegsführung. „Im Krieg“ und „Am Fluß“ beschreiben die alltäglichen Folgen von Gewalt. Das abschließende „Frühlingslied“ überrascht mit einem Hauch von Hoffnung. Degenhardt zeigt, dass es trotz allem möglich ist, an das Gute zu glauben. Sie nehmen aus diesen Liedern mit, dass Widerstand nicht nur Verweigerung, sondern auch Hoffnung bedeutet.

Musikalische Umsetzung: Zwischen Chanson und Folk

Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder überzeugt nicht nur durch die Texte. Auch musikalisch ist das Album bemerkenswert. Degenhardt bleibt seinem Stil treu: Akustische Gitarre, sparsame Arrangements, klare Melodien. Die Musik steht nie im Vordergrund, sondern dient den Texten. Dennoch gibt es immer wieder kleine Überraschungen, etwa durch den Einsatz von Akkordeon oder Geige. Sie erleben ein Album, das sich bewusst von modischen Trends absetzt.

Die Sprache: Klar, poetisch, unbequem

Degenhardts Sprache ist ein zentrales Element von Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder. Er verwendet einfache Worte, aber die Wirkung ist groß. Oft arbeitet er mit Wiederholungen und Refrains, die sich einprägen. Die Texte sind klar, manchmal fast schroff. Doch immer wieder blitzt Poesie auf. Degenhardt gelingt es, schwierige Themen verständlich zu machen. Sie werden nicht belehrt, sondern zum Nachdenken angeregt.

Politische Botschaft: Ein Album gegen das Vergessen

Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder ist ein politisches Album. Es richtet sich gegen das Vergessen und die Gleichgültigkeit. Degenhardt fordert Sie auf, sich zu erinnern und Position zu beziehen. Seine Lieder sind keine einfachen Antworten, sondern stellen Fragen. Sie regen dazu an, über die eigene Haltung nachzudenken. In einer Zeit, in der politische Musik selten geworden ist, wirkt dieses Album wie ein Relikt – und zugleich wie eine Mahnung.

Rezeption und Wirkung: Ein Album, das nachhallt

Bei Erscheinen im Jahr 2003 wurde Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder von Kritikern gelobt. Besonders hervorgehoben wurden die Aktualität der Themen und die sprachliche Präzision. Viele Hörerinnen und Hörer berichten, dass sie das Album immer wieder hören. Die Lieder verlieren auch nach Jahren nichts von ihrer Kraft. Sie merken, dass Degenhardt ein Künstler ist, der nicht nur unterhalten, sondern bewegen will.

Fazit: Warum Sie dieses Album hören sollten

Franz Josef Degenhardt Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder ist ein Album, das Sie nicht kalt lässt. Es fordert Sie heraus, Stellung zu beziehen und sich mit unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen. Die Lieder sind zeitlos, die Botschaft bleibt aktuell. Degenhardt zeigt, dass Musik mehr sein kann als Unterhaltung – sie kann ein Werkzeug des Widerstands sein. Wenn Sie sich für Chanson, Liedermacher und politische Musik interessieren, kommen Sie an diesem Album nicht vorbei. Es ist ein Stück deutscher Musikgeschichte, das gehört werden will.

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Franz Josef Degenhardt ist ein bedeutender Liedermacher, dessen Werk viele Facetten hat. Sein Album "Krieg gegen den Krieg: Ausgewählte Lieder" zeigt seine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Neben diesem Album gibt es weitere bemerkenswerte Werke von Degenhardt, die einen tieferen Einblick in sein Schaffen geben.

Ein weiteres bedeutendes Album von Franz Josef Degenhardt ist Franz Josef Degenhardt Junge Paare auf Bänken (Franz Josef Degenhardt singt Georges Brassens). Hier interpretiert er die Lieder des französischen Chansonniers Georges Brassens und bringt seine eigene Note ein. Diese Kombination aus zwei großen Künstlern ist ein Muss für jeden Liebhaber des Chansons.

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Für eine umfassende Betrachtung seines Schaffens lohnt sich auch ein Blick auf Franz Josef Degenhardt Dreizehnbogen. Dieses Album zeigt eine weitere Facette seines künstlerischen Ausdrucks und verdeutlicht seine Vielseitigkeit als Liedermacher. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie tief und vielfältig seine Musik ist.