 
          Letztes Update: 07. September 2025
Der Artikel stellt Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner vor, analysiert Sound, Texte und Produktion und liefert eine fundierte Kritik. Sie erfahren, welche Songs herausragen, welche SchwÀchen das Album hat und warum es in Gundermanns Werk Bedeutung besitzt.
Gerhard Gundermann war ein SĂ€nger, der Geschichten aus der NĂ€he erzĂ€hlte. Sein Blick kam aus dem Alltag. Er arbeitete im Tagebau, und er schrieb Lieder. Das Album Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner zeigt diese zwei Welten auf einer BĂŒhne. Es ist eine Sammlung. Sie hĂ€lt inne. Sie fragt nach Haltung, nach Liebe, nach dem Preis der Zeit.
Veröffentlicht wurde die CD am 20. Juni 2008. Sie umfasst 19 StĂŒcke. Vom ersten bis zum letzten Track fĂŒhrt die Auswahl durch ein weites Feld. Sie finden leise Miniaturen, scharfe Kanten, und leuchtende Bilder. Die Songs sind nie dekorativ. Sie drĂ€ngen. Sie atmen.
Sie hören hier keine bloĂe Best-of-Schau. Die kuratierte Form hat einen Sinn. Sie will nicht den groĂen Hit markieren. Sie will eine Haltung zeichnen. So lĂ€sst sich das Album am besten verstehen. Es ist ein PortrĂ€t in Etappen.
Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner spiegelt eine Zeit und eine Person. Es zeigt BrĂŒche, aber auch Bindungen. Die Lieder tragen Spuren von Arbeit, Liebe und Schuld. Sie sind rau, doch zĂ€rtlich. Sie bleiben verstĂ€ndlich, auch wenn viel mitschwingt.
Das macht die Sammlung aktuell. Sie spricht ĂŒber Werte, ohne zu predigen. Sie zeigt Zweifel, ohne zu zerbrechen. In Zeiten von schnellen Antworten ist das selten. Hier wird gedacht. Hier wird gefĂŒhlt. Hier wird nicht gehupt, sondern gesungen.
Gerhard Gundermann war ein Liedermacher aus der Lausitz. Er war Baggerfahrer, er war KĂŒnstler. Seine Lieder kreisen um Verantwortung und NĂ€he. Sie halten dem Alltag den Spiegel hin. Manchmal ist es hart. Manchmal ist es lind. Beides gehört zusammen.
Diese Auswahl fĂŒhrt nicht chronologisch durch sein Werk. Sie folgt eher einem inneren Puls. Der Bogen beginnt mit âUnd ich suche die ich liebeâ. Das ist ein Start, der offen ist. Es endet mit âDer Mond ist aufgegangenâ. Das ist eine alte Zeile, doch neu gehört. Sie rahmt die Sammlung. Dazwischen liegen 17 Schritte.
Damit erreicht Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner eine Art ErzĂ€hlfluss. Sie hören nicht nur einzelne StĂŒcke. Sie hören eine Komposition aus wenigen Worten und klaren Bildern. Das macht die Reise rund.
Arbeit ist hier kein Bild fĂŒr Tugend. Sie ist RealitĂ€t. âEinsame Spitzeâ klingt nach Stolz und Schrammen. âKeine MĂ€rchen mehrâ klingt nach Abschied von Ausreden. Doch immer steht eine Person im Zentrum. Keiner der Songs zeigt ein System. Sie zeigen Menschen in Systemen.
Die Liebe ist kein Kitsch. Sie ist widerstĂ€ndig. In âBrigittaâ, âVögelchenâ oder âLindaâ tritt sie leise auf. Sie ist zart, aber nicht weich. Sie reibt, sie berĂŒhrt, sie bleibt. So hĂ€lt die Auswahl die Spannung hoch. Auch das ist Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner.
Widerspruch zieht sich durch das Ganze. In âSpricht der Teufelâ kommt die Versuchung zu Wort. In âIch mache meinen Friedenâ wird ein Gegenentwurf probiert. Beides bleibt offen. So hören Sie ein GesprĂ€ch mit der eigenen Stimme.
Die Reihenfolge ist klug. Erst kommt die Suche. Dann kommen Zweifel. Dann eine zarte Ruhe. Danach drĂ€ngen wieder schĂ€rfere Töne. Gegen Schluss wird es weit und still. SchlieĂlich das Abendlied. Das wirkt wie ein Abspann, der nachklingt.
Die kurzen StĂŒcke tragen viel. âEine kleine leise Traurigkeitâ dauert kaum lĂ€nger als eine Minute. Doch der Titel sagt bereits sehr viel. Die KĂŒrze sitzt. Sie verstĂ€rkt den Kontrast zu lĂ€ngeren StĂŒcken wie âDer Narrâ.
So entsteht ein Wechsel von Atem und Anspannung. Nie wirkt es beliebig. Alles hat Platz und Abstand. Die einzelnen Lieder leuchten. Doch das Ganze leuchtet heller.
Gundermanns Stimme bleibt unverwechselbar. Sie ist scharf, aber warm. Sie kratzt, doch sie tröstet. Das ist selten. Er singt klar verstÀndlich. Er zÀhlt Dinge, Orte, ZustÀnde. Er vermeidet Pathos. Er sucht Bilder, die sitzen.
Die Sprache ist direkt. Die SĂ€tze sind kurz. Metaphern wirken wie Werkzeuge. Sie werden benutzt. Sie sind nicht Schmuck. So entstehen kleine Filme. Sie spielen in Wohnzimmern, auf StraĂen, in Köpfen. Sie wirken ehrlich.
Die Haltung dahinter ist âalle oder keinerâ. Das passt zum Titel. Halbe Sachen lehnt er ab. Er will Konsequenz. Er fordert sie auch von sich selbst. Das hören Sie in jedem Chorus. Das macht Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner so konsequent.
Die Sammlung klingt sauber und klar. Die Instrumente sind scharf umrissen. Gitarren und Akkordeon tragen oft die Songs. Hin und wieder stĂŒtzt eine Band. Dann öffnet sich der Raum. Das betrifft die Balance. Sie bleibt bodennah.
Wunderbar ist die NĂ€he zur Stimme. Sie steht immer vorne. Details bleiben hörbar. Kleine AtemzĂŒge, feine AnschlĂ€ge, kurze Pausen. Nichts wird glatt gebĂŒgelt. So bleibt die WĂ€rme erhalten. Das stĂ€rkt die Wirkung von Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner.
Einige StĂŒcke stechen heraus. Nicht, weil sie laut sind. Sondern weil sie tief sitzen. Sie zeichnen den Kern. Und sie halten das Ganze zusammen. Hier zeigt sich die Kraft von Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner am deutlichsten.
âDer Narrâ ist ein SchlĂŒsselstĂŒck. Es feiert den Blick von unten. Es zeigt den Mut, sich lĂ€cherlich zu machen. Der Ton ist ernst, doch frei. Die Melodie geht langsam. Das gibt den Worten Raum. Sie können hier gut zuhören.
Die Figur des Narren schĂŒtzt vor falscher Schwere. Sie öffnet das Herz. Sie erlaubt Fehler. Sie stellt Fragen. Es ist ein Lied fĂŒr Zweifler. Es ist auch ein Lied fĂŒr Sie.
Dieses Lied ist ein RollenstĂŒck. Es zeigt die VerfĂŒhrung in klaren Bildern. Kein Trick, kein Weihrauch. Nur Stimme und Text. Es bleibt unheimlich, aber nicht dĂŒster. Es bleibt nah an der Wirklichkeit. So wirkt es nach.
Die Umsetzung ist reduziert. Genau dadurch gewinnt sie. Der Song legt die Moral nicht fest. Er schiebt sie Ihnen zu. Das ist mutig. Und es fordert Sie heraus.
Hier spricht ein Mensch mit sich selbst. Frieden ist hier kein Endpunkt. Er ist Arbeit. Er ist ein tÀglicher Versuch. Der Song steht zwischen Resignation und Hoffnung. Er nimmt beides ernst. Das ist stark.
Die Begleitung bleibt sparsam. Die Worte tragen. âFriedenâ klingt ohne Kitsch. Das ist nicht leicht. Hier gelingt es.
Der Titel tÀuscht nicht. Das Lied rÀumt auf. Mit sich, mit der Welt, mit leeren Reden. Es ist scharf, aber nicht kalt. Es will nicht verletzen. Es will klar machen. Es liebt die Wahrheit mehr als die Pose.
So zeigt sich der Kern von Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner. Der Anspruch ist hoch. Aber die Hand bleibt ausgestreckt. Das ist eine seltene Mischung.
Zwischen diesen beiden StĂŒcken spannt sich ein Bogen. âOwehowehâ stolpert, aber es fĂ€llt nicht. Es bleibt aufrecht. Es nimmt das Scheitern mit Humor. âVögelchenâ fliegt tiefer. Es ist zart und wach. Beides zeigt die Bandbreite.
Hier wird das Private politisch, ohne Parolen. Es geht um NĂ€he. Es geht um Vertrauen. Es geht um Rechte und Pflichten im Kleinen. Das klingt zeitlos.
Ein dĂŒsteres Bild. Und doch leuchtet die Sprache. Das Meer ist groĂ. Das Schiff ist schwer. Der Kurs ist ungewiss. Das Arrangement trĂ€gt den Text. Es drĂ€ngt, aber es drĂŒckt nicht. Am Ende bleibt Raum zum Atmen.
Diese Nummer bereitet den Schluss vor. Der Abend zieht auf. Die Stimmen werden milder. Die Reise geht zu Ende.
Der Schluss ist ein Echo. Ein bekanntes Lied, neu gelesen. Es ist ruhig, schlicht, ernst. Es ist auch tröstlich. Der Abend bringt keine Lösung. Er bringt Ruhe. Die Auswahl fÀllt weich in diese Zeilen.
Ein besserer Abschied ist schwer vorstellbar. Er ist kein Stempel. Er ist ein Licht. Er zeigt, wie weit die Lieder tragen.
Die Sammlung ist keine Protestplatte im engen Sinn. Und doch protestiert sie. Gegen LĂŒge. Gegen LĂ€rm. Gegen GleichgĂŒltigkeit. Das tut sie leise. So wirkt es stĂ€rker. Die Poesie ist kein Schleier. Sie ist eine Linse.
So zeigt Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner, wie Musik wirken kann. Nicht als Donner. Als dauernder Strom. Er spĂŒlt nicht weg. Er formt. Er schneidet weiche Kurven in harte Ufer. Diese Art von Wirkung hĂ€lt lange.
Die leisen Mittel tÀuschen nicht. Sie sind bewusst gewÀhlt. Wer laut sein kann, kann auch still sein. Und umgekehrt. Diese Platte zeigt beides.
Keine Auswahl kann alles zeigen. Auch hier fehlt manches. Sie könnten andere Favoriten vermissen. Vielleicht hĂ€tten Sie gern mehr Bandmomente. Vielleicht ein anderes Live-Dokument. Das ist verstĂ€ndlich. Doch die Entscheidung fĂŒr diese 19 Songs ist schlĂŒssig.
GlĂ€nzend ist die Balance. Kurze StĂŒcke geben Luft. LĂ€ngere geben Tiefe. Es gibt klare Hooks, aber keine Masche. Es gibt groĂe Themen, aber keine groĂen Gesten. Das macht den Reiz aus.
Kritisch bleibt zu fragen: Ist die Reihung immer zwingend? Ein, zwei ĂbergĂ€nge wirken abrupt. Zum Beispiel wenn nach âEine kleine leise Traurigkeitâ der Ton schnell kippt. Das stört nicht stark. Es fĂ€llt jedoch auf.
Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner eignet sich fĂŒr den Einstieg. Sie erhalten ein breites Bild. Sie hören Marksteine. Sie hören tiefe Schnitte. Sie lernen, wie weit sein Spektrum reicht. Das ist fĂŒr neue Hörer ideal.
Kenner finden Vertrautes, aber auch kontextuelle Gewinne. Die Auswahl stellt bekannte StĂŒcke in neues Licht. Sie justiert die Perspektive. So entdecken Sie Details, die Sie vielleicht ĂŒberhört haben. Das ist der Mehrwert einer klugen Kompilation.
Beide Gruppen profitieren von der klaren Klangarbeit. Alles ist konzentriert. Nichts ist ĂŒberladen. Das schĂ€rft die Konturen und die Fragen.
Diese Lieder sind keine MuseumsstĂŒcke. Sie sprechen in die Gegenwart. Fragen nach Haltung und Verantwortung sind nicht alt. Sie sind heute vielleicht noch drĂ€ngender. Gerade deshalb ĂŒberzeugt Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner.
Die Bilder bleiben handfest. Keine groĂen Theorien. Stattdessen kleine Szenen, die haften. Ein Blick. Ein Handgriff. Ein Satz. Daraus entstehen Welten. Sie wirken leise, aber lange.
So klingt eine Stimme, die nicht nur singt, sondern denkt. Eine Stimme, die fragt. Die zweifelt. Die dennoch liebt. Das ist selten. Und sehr nötig.
Der erste Track, âUnd ich suche die ich liebeâ, öffnet eine TĂŒr. Er lĂ€dt Sie ein, etwas zu suchen, das gröĂer ist. Das kann ein Mensch sein. Das kann ein Sinn sein. Es ist eine Suche ohne Landkarte. Gerade das macht sie spannend.
Der letzte Track, âDer Mond ist aufgegangenâ, schlieĂt einen Kreis. Er legt eine Hand auf die Schulter. Er sagt: Du bist gesehen. Es ist ein Schluss ohne Punkt. Er lĂ€sst Platz fĂŒr Stille. In dieser Stille liegt viel.
Dazwischen spannt die Auswahl einen Bogen, der hÀlt. Er wirkt robust und fein. So gelingt ein Album, das mehr ist als Summe.
âAlle oder Keinerâ ist mehr als ein Spruch. Es ist eine Ethik. Sie zieht sich durch Text, Ton und Haltung. Halbe Wahrheiten zĂ€hlen nicht. Halbe Liebe auch nicht. Das ist riskant. Doch nur so entsteht Wahrhaftigkeit.
Im Rahmen von Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner wird das zum Leitmotiv. Sie hören Lust auf Ganzheit. Sie hören Angst vor Verlust. Sie hören Mut. Das ist eine dichte Mischung. Sie trÀgt durch 19 Tracks.
So wird aus einer Auswahl eine Aussage. Sie richtet sich an Sie. Sie fragt: WofĂŒr entscheiden Sie sich heute? FĂŒr alles? FĂŒr nichts? Oder fĂŒr den nĂ€chsten ehrlichen Schritt.
Diese Kompilation ist eine starke TĂŒr ins Werk von Gundermann. Sie vereint Zartheit und Kante. Sie zeigt Kunst ohne Pose. Sie zeigt Leben ohne Tarnung. Kleine Lieder stehen neben groĂen Fragen. Alles atmet. Vieles glĂŒht lange nach.
Gerhard Gundermann Auswahl 1: Alle oder Keiner verdient einen Platz in Ihrem Regal. Und einen in Ihrem Alltag. Hören Sie die Platte am StĂŒck. Legen Sie Pausen ein. Kehren Sie zurĂŒck. Diese Songs sind Begleiter. Nicht fĂŒr einen Abend. FĂŒr ein StĂŒck Weg.
Gerhard Gundermann hat mit seinem Album "Auswahl 1: Alle oder Keiner" erneut bewiesen, dass er ein Meister der deutschen Liedermacherkunst ist. Seine Texte sind tiefgrĂŒndig und seine Melodien einprĂ€gsam. Wenn Sie mehr ĂŒber Ă€hnliche KĂŒnstler und deren Werke erfahren möchten, gibt es einige spannende Artikel in unserem Magazin.
Ein weiterer bemerkenswerter KĂŒnstler ist Wenzel. Sein Album "Wenzel 31.07.55" bietet eine faszinierende Mischung aus Poesie und Musik. Wenzel schafft es, mit seinen Liedern Geschichten zu erzĂ€hlen, die sowohl berĂŒhren als auch zum Nachdenken anregen. Ein Blick auf seine Werke lohnt sich auf jeden Fall.
Ein weiterer interessanter Artikel befasst sich mit dem Album "Franz Josef Degenhardt Und am Ende wieder leben". Degenhardt ist bekannt fĂŒr seine kritischen und oft politischen Texte. Sein Album bietet eine tiefgehende Reflexion ĂŒber das Leben und die Gesellschaft. Es ist eine perfekte ErgĂ€nzung zu den Werken von Gerhard Gundermann.
FĂŒr Fans von Liedermachern und Chansons ist auch der Artikel ĂŒber "Heinz Rudolf Kunze Die StĂ€dte sehen aus wie schlafende Hunde" sehr empfehlenswert. Kunze ist ein weiterer herausragender KĂŒnstler, dessen Texte und Melodien tief unter die Haut gehen. Seine Musik ist sowohl poetisch als auch kraftvoll und bietet eine wunderbare ErgĂ€nzung zu den Werken von Gundermann.