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Wolf Biermann Das geht sein’ sozialistischen Gang: Albumkritik

Wolf Biermann Das geht sein’ sozialistischen Gang: Eine Albumvorstellung

Letztes Update: 27. November 2024

Erfahren Sie alles über Wolf Biermanns Album 'Das geht sein’ sozialistischen Gang'. Unser Artikel bietet eine tiefgründige Kritik und spannende Einblicke in das Werk des berühmten Liedermachers.

Wolf Biermanns Album "Das geht sein’ sozialistischen Gang" im Fokus

Ein musikalisches Zeitdokument

Wolf Biermanns Album "Das geht sein’ sozialistischen Gang" aus dem Jahr 1977 ist mehr als nur eine Sammlung von Liedern. Es ist ein musikalisches Zeitdokument, das die politischen und sozialen Spannungen der damaligen DDR einfängt. Biermann, bekannt für seine kritische Haltung gegenüber dem Regime, nutzt seine Musik, um seine Ansichten und Erlebnisse zu teilen. Die CD umfasst 13 Tracks, die von langen, nachdenklichen Stücken bis hin zu kurzen, prägnanten Diskussionen reichen. Diese Mischung aus Musik und gesprochenem Wort verleiht dem Album eine besondere Tiefe und Authentizität.

Die Struktur des Albums

Die Struktur von "Das geht sein’ sozialistischen Gang" ist ungewöhnlich und spiegelt Biermanns künstlerische Freiheit wider. Die CD beginnt mit dem fast 16-minütigen Stück "So soll es sein (neue Fassung)", das den Ton für das gesamte Album setzt. Zwischen den musikalischen Beiträgen finden sich immer wieder Sprechteile, die Diskussionen und Reflexionen über die gesellschaftliche Lage enthalten. Diese Kombination aus Musik und Dialog schafft eine dynamische Erzählweise, die den Hörer in die Gedankenwelt des Künstlers eintauchen lässt.

Ein Blick auf die Themen

Die Themen, die Biermann in "Das geht sein’ sozialistischen Gang" behandelt, sind vielfältig. Von persönlichen Reflexionen in "Ich möchte am liebsten weg sein — und bleibe am liebsten hier" bis hin zu gesellschaftskritischen Kommentaren in "Warte nicht auf bess’re Zeiten". Biermanns Texte sind geprägt von einer tiefen Melancholie, aber auch von einem unerschütterlichen Glauben an Veränderung. Diese Dualität zieht sich durch das gesamte Album und macht es zu einem fesselnden Hörerlebnis.

Der Titeltrack: "Das geht sein’ sozialistischen Gang"

Der Titeltrack "Das geht sein’ sozialistischen Gang" ist ein zentrales Element des Albums. Mit einer Länge von über neun Minuten ist es ein eindrucksvolles Stück, das Biermanns kritische Sicht auf den Sozialismus in der DDR thematisiert. Der Song ist sowohl musikalisch als auch textlich komplex und fordert den Hörer heraus, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Biermanns unverblümte Sprache und seine eindringliche Stimme verleihen dem Stück eine besondere Intensität.

Musikalische Vielfalt und Experimentierfreude

Musikalisch zeigt sich Biermann auf "Das geht sein’ sozialistischen Gang" von seiner experimentierfreudigen Seite. Die Arrangements sind vielfältig und reichen von einfachen Gitarrenbegleitungen bis hin zu komplexeren Kompositionen. Diese musikalische Vielfalt unterstreicht die Vielschichtigkeit der Themen und verleiht jedem Track eine eigene Identität. Biermanns Fähigkeit, verschiedene musikalische Stile zu vereinen, macht das Album zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.

Die Rolle der Sprechteile

Ein besonderes Merkmal von "Das geht sein’ sozialistischen Gang" sind die zahlreichen Sprechteile. Diese Diskussionen und Reflexionen bieten einen Einblick in Biermanns Gedankenwelt und ergänzen die musikalischen Stücke auf interessante Weise. Sie fungieren als Brücken zwischen den Songs und geben dem Album eine narrative Struktur. Diese Elemente machen das Album zu einem einzigartigen Werk, das weit über die Grenzen eines traditionellen Musikalbums hinausgeht.

Einfluss und Rezeption

Bei der Veröffentlichung von "Das geht sein’ sozialistischen Gang" stieß das Album auf gemischte Reaktionen. Während es von vielen als mutiges und wichtiges Werk gefeiert wurde, stieß es bei den Behörden der DDR auf Ablehnung. Biermanns kritische Haltung und seine unerschrockene Art, Missstände anzuprangern, machten ihn zu einer kontroversen Figur. Dennoch hat das Album bis heute einen festen Platz in der Geschichte der deutschsprachigen Musik und inspiriert weiterhin Künstler und Hörer.

Fazit: Ein unverzichtbares Werk

Wolf Biermanns "Das geht sein’ sozialistischen Gang" ist ein unverzichtbares Werk für jeden, der sich für die Geschichte der DDR und die Rolle der Musik in politischen Bewegungen interessiert. Das Album bietet nicht nur musikalischen Genuss, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Themen seiner Zeit. Biermanns Fähigkeit, komplexe Themen in eingängige Melodien zu verpacken, macht dieses Album zu einem zeitlosen Klassiker, der auch heute noch relevant ist.

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Das Album "Das geht sein’ sozialistischen Gang" von Wolf Biermann ist ein bedeutendes Werk in der deutschen Musikgeschichte. Es spiegelt die politische und gesellschaftliche Lage der damaligen Zeit wider. Wolf Biermanns kritische Texte und seine einzigartige Stimme machen das Album zu einem wichtigen Zeitdokument. Wenn Sie mehr über Wolf Biermann erfahren möchten, empfehle ich Ihnen den Artikel Wolf Biermann Zu Gast bei Wolfgang Neuss - West. Hier wird ein weiteres Kapitel aus seinem Leben beleuchtet.

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