Logo von Chansonnier - das Magazin ĂĽber Liedermacherei
Franz Josef Degenhardt: Ein neues Kapitel der Friedenslieder

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo

Letztes Update: 02. Januar 2025

Der Artikel stellt das Album 'Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt' vor und bietet eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen und der musikalischen Umsetzung. Erfahren Sie mehr über die inspirierenden Friedenslieder des bekannten Liedermachers.

Franz Josef Degenhardt: Ein Blick auf "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt"

Franz Josef Degenhardt, ein Name, der in der Welt der Chansons und Liedermacher einen festen Platz hat. Sein Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" aus dem Jahr 1987 ist ein eindrucksvolles Werk, das sich mit dem Thema Frieden auseinandersetzt. Die neun Tracks auf der 12" Vinyl bieten eine Mischung aus politischem Engagement und musikalischer Raffinesse. Degenhardt, bekannt für seine kritischen Texte, bleibt auch hier seiner Linie treu und liefert ein Album, das sowohl zum Nachdenken anregt als auch musikalisch überzeugt.

Der Titelsong: Ein starkes Statement

Der Opener "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n" ist ein kraftvolles Statement gegen den Krieg. Mit einer Laufzeit von 3:23 Minuten schafft es Degenhardt, eine klare Botschaft zu vermitteln. Die Melodie ist eingängig, doch es sind die Worte, die im Gedächtnis bleiben. Degenhardt singt von der Weigerung, sich in den Krieg ziehen zu lassen, und stellt damit eine Verbindung zu den Friedensbewegungen der 1980er Jahre her. Der Song ist ein Aufruf zur Selbstbestimmung und zum Widerstand gegen kriegerische Auseinandersetzungen.

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo: Ein musikalisches Manifest

Mit "Ja, das ist die Sprache der Mörder" folgt ein kurzer, aber eindringlicher Track. In nur 59 Sekunden gelingt es Degenhardt, die Absurdität und Brutalität der Kriegsrhetorik zu entlarven. Der Song ist ein musikalisches Manifest gegen die Gewalt und zeigt Degenhardts Fähigkeit, komplexe Themen in prägnante Worte zu fassen. Diese Fähigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album und macht es zu einem wichtigen Beitrag in der deutschen Musikgeschichte.

Wolgograd: Eine musikalische Reise

Mit "Wolgograd" nimmt Degenhardt seine Hörer mit auf eine musikalische Reise. Der längste Track des Albums mit 6:47 Minuten ist eine Hommage an die Stadt, die einst Stalingrad hieß. Degenhardt verbindet historische Ereignisse mit persönlichen Eindrücken und schafft so ein eindrucksvolles Klangbild. Die Melodie ist melancholisch, fast schon hypnotisch, und unterstreicht die Schwere des Themas. "Wolgograd" ist ein Beispiel dafür, wie Degenhardt Geschichte und Musik miteinander verwebt.

In den guten alten Zeiten: Nostalgie und Kritik

"In den guten alten Zeiten" ist ein weiterer langer Track, der mit 6:10 Minuten Raum für Reflexion bietet. Degenhardt spielt mit der Idee der Nostalgie, um gleichzeitig Kritik an der Verklärung der Vergangenheit zu üben. Der Song ist ein Balanceakt zwischen Melancholie und scharfer Beobachtung. Degenhardt zeigt, dass die "guten alten Zeiten" oft nur eine Illusion sind und fordert seine Hörer auf, die Gegenwart kritisch zu hinterfragen.

ZĂĽndschnĂĽre-Song: Ein Aufruf zur Wachsamkeit

Der "Zündschnüre-Song" ist mit 4:54 Minuten ein eindringlicher Aufruf zur Wachsamkeit. Degenhardt warnt vor den Gefahren, die in der Gesellschaft lauern, und fordert dazu auf, die Augen offen zu halten. Die Metapher der Zündschnur steht für die latente Bedrohung, die jederzeit explodieren kann. Musikalisch ist der Song dynamisch und treibend, was die Dringlichkeit der Botschaft unterstreicht. Degenhardt gelingt es, seine Hörer wachzurütteln und zum Nachdenken zu bewegen.

Unser Land: Eine kritische Bestandsaufnahme

Mit "Unser Land" liefert Degenhardt eine kritische Bestandsaufnahme der gesellschaftlichen und politischen Lage. Der 7-minütige Track ist ein Spiegel der Zeit, in der er entstanden ist. Degenhardt setzt sich mit den Widersprüchen und Herausforderungen auseinander, die das Land prägen. Die Musik ist getragen und ernst, was die Schwere der Thematik unterstreicht. "Unser Land" ist ein eindrucksvolles Beispiel für Degenhardts Fähigkeit, Musik und Gesellschaftskritik zu vereinen.

Denkbar ist aber auch immer noch: Ein Hoffnungsschimmer

"Denkbar ist aber auch immer noch" ist mit 2:08 Minuten der kürzeste Track des Albums, bietet jedoch einen Hoffnungsschimmer. Degenhardt zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten immer noch Raum für Hoffnung und Veränderung bleibt. Die Melodie ist leicht und optimistisch, was einen Kontrast zu den ernsteren Themen des Albums bildet. Dieser Song ist ein ermutigender Abschluss, der den Hörer mit einem positiven Gefühl zurücklässt.

Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen: Ein episches Finale

Der letzte Track "Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen" ist mit 7:52 Minuten ein episches Finale. Degenhardt nimmt seine Hörer mit auf eine Reise durch die Zeit und hinterfragt das Verständnis von Freiheit. Der Song ist komplex und vielschichtig, sowohl textlich als auch musikalisch. Degenhardt gelingt es, ein eindrucksvolles Bild von Freiheit zu zeichnen, das zum Nachdenken anregt. Ein würdiger Abschluss für ein Album, das in seiner Gesamtheit überzeugt.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren

Franz Josef Degenhardt ist bekannt für seine kritischen und tiefgründigen Lieder. Sein Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür. In diesem Werk setzt er sich intensiv mit Themen wie Frieden und Gerechtigkeit auseinander. Seine Texte sind poetisch und anklagend zugleich, was die Hörer zum Nachdenken anregt.

Ein weiteres bemerkenswertes Album von Degenhardt ist "Franz Josef Degenhardt Sie kommen alle wieder, oder?". Auch hier zeigt er seine Fähigkeit, gesellschaftliche Missstände aufzugreifen und musikalisch zu verarbeiten. Die Lieder sind geprägt von einer melancholischen Grundstimmung, die durch Degenhardts markante Stimme verstärkt wird. Franz Josef Degenhardt Sie kommen alle wieder, oder? bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart.

Ein weiteres Highlight in der Welt der Liedermacher ist das Album "Konstantin Wecker Till Eulenspiegel". Wecker, ein Zeitgenosse von Degenhardt, ist ebenfalls bekannt fĂĽr seine kritischen Texte und seine musikalische Vielseitigkeit. In "Till Eulenspiegel" verbindet er historische Figuren mit aktuellen Themen, was dem Album eine besondere Tiefe verleiht. Konstantin Wecker Till Eulenspiegel ist ein Muss fĂĽr jeden, der sich fĂĽr anspruchsvolle Musik interessiert.

Auch Wenzel hat mit seinem Album "Wenzel Viva la poesía" ein Werk geschaffen, das in die gleiche Kerbe schlägt. Seine Lieder sind poetisch und gleichzeitig politisch, was sie besonders hörenswert macht. Wenzel gelingt es, mit einfachen Mitteln große Emotionen zu erzeugen und seine Hörer in den Bann zu ziehen. Wenzel Viva la poesía ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Musik als Mittel der gesellschaftlichen Kritik genutzt werden kann.