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Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo

Letztes Update: 05. Juli 2025

Der Artikel stellt das Album 'Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo' vor und bietet eine kritische Auseinandersetzung mit den politischen und musikalischen Aspekten dieses Werks.

Franz Josef Degenhardt: Ein Blick auf "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt"

Franz Josef Degenhardt, ein Name, der in der deutschen Liedermacherszene untrennbar mit politischem Engagement und kritischem Denken verbunden ist. Sein Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" aus dem Jahr 1987 ist ein eindrucksvolles Zeugnis seiner künstlerischen und politischen Haltung. Mit neun eindringlichen Tracks auf einer 12" Vinyl-Platte bietet dieses Werk eine Mischung aus Poesie, Protest und persönlicher Reflexion.

Einleitung in die Welt der Friedenslieder

Das Album beginnt mit dem Titeltrack "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n". In nur 3 Minuten und 23 Sekunden schafft es Degenhardt, eine klare Botschaft des Widerstands und der Verweigerung zu vermitteln. Die Melodie ist eingängig, doch der Text ist es, der wirklich im Gedächtnis bleibt. Es ist ein Lied, das den Hörer dazu einlädt, über die eigene Rolle in einer von Konflikten geprägten Welt nachzudenken.

Die Sprache der Mörder

Der zweite Track, "Ja, das ist die Sprache der Mörder", ist mit 59 Sekunden der kürzeste auf dem Album, aber keineswegs weniger kraftvoll. Degenhardt nutzt diese knappe Zeit, um die Sprache der Gewalt und des Krieges zu kritisieren. Es ist ein eindringlicher Kommentar zur Rhetorik, die oft benutzt wird, um Kriege zu rechtfertigen. Die Kürze des Liedes verstärkt seine Wirkung, indem es den Hörer zwingt, sich mit der Brutalität der Worte auseinanderzusetzen.

Wolgograd: Eine musikalische Reise

Mit "Wolgograd" nimmt Degenhardt den Hörer mit auf eine fast siebenminütige Reise. Der Song ist eine Hommage an die Stadt, die einst Stalingrad hieß, und erinnert an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Die melancholische Melodie und der nachdenkliche Text schaffen eine Atmosphäre der Trauer und des Gedenkens. Degenhardt gelingt es, die Geschichte lebendig werden zu lassen und gleichzeitig eine Brücke zur Gegenwart zu schlagen.

In den guten alten Zeiten

"In den guten alten Zeiten" ist ein weiteres Beispiel für Degenhardts Fähigkeit, Nostalgie mit kritischer Reflexion zu verbinden. Der Song dauert 6 Minuten und 10 Sekunden und hinterfragt die oft romantisierte Vorstellung der Vergangenheit. Degenhardt fordert den Hörer auf, die Realität hinter den Erinnerungen zu erkennen und sich nicht von einer verklärten Sichtweise täuschen zu lassen.

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo

Der "Zündschnüre-Song" ist ein weiteres Highlight des Albums. Mit einer Länge von 4 Minuten und 54 Sekunden thematisiert Degenhardt die Gefahren des politischen Extremismus. Die Metapher der Zündschnur steht für die explosive Natur von Hass und Intoleranz. Der Song ist ein eindringlicher Appell für Frieden und Verständigung.

Unser Land: Eine kritische Bestandsaufnahme

Mit "Unser Land" bietet Degenhardt eine kritische Analyse der gesellschaftlichen und politischen Zustände in Deutschland. Der Song dauert 7 Minuten und ist eine eindringliche Aufforderung, die Augen nicht vor den Problemen zu verschließen. Degenhardt nutzt seine Musik, um Missstände anzuprangern und den Hörer zum Nachdenken zu bewegen.

Denkbar ist aber auch immer noch

Der kurze, aber prägnante Track "Denkbar ist aber auch immer noch" mit einer Länge von 2 Minuten und 8 Sekunden, regt dazu an, die Möglichkeiten des Wandels und der Hoffnung nicht aus den Augen zu verlieren. Degenhardt zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten immer noch Raum für positive Veränderungen besteht.

Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen

Mit fast acht Minuten ist "Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen" der längste Track auf dem Album. Degenhardt setzt sich hier mit dem Begriff der Freiheit auseinander und hinterfragt, was Freiheit wirklich bedeutet. Der Song ist eine kritische Auseinandersetzung mit der scheinbaren Freiheit, die oft nur eine Illusion ist.

Befragung eines Kriegsdienstverweigerers

Der letzte Track, "Befragung eines Kriegsdienstverweigerers", ist ein kraftvolles Statement gegen den Krieg. In knapp vier Minuten erzählt Degenhardt die Geschichte eines jungen Mannes, der sich weigert, in den Krieg zu ziehen. Der Song ist ein eindringliches Plädoyer für den Frieden und die persönliche Integrität.

Fazit: Ein zeitloses Werk

"Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" ist ein Album, das auch heute noch relevant ist. Degenhardts Texte sind zeitlos und regen zum Nachdenken an. Die Kombination aus eingängigen Melodien und tiefgründigen Texten macht dieses Album zu einem Muss für jeden, der sich für politische Musik interessiert. Es ist ein Werk, das den Hörer herausfordert, die Welt mit anderen Augen zu sehen und sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

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Franz Josef Degenhardt ist bekannt für seine kritischen und tiefgründigen Lieder. Sein Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür. In diesem Werk setzt er sich intensiv mit Themen wie Frieden und Gerechtigkeit auseinander. Seine Texte sind poetisch und anklagend zugleich, was die Hörer zum Nachdenken anregt.

Ein weiteres bemerkenswertes Album von Degenhardt ist "Franz Josef Degenhardt Sie kommen alle wieder, oder?". Auch hier zeigt er seine Fähigkeit, gesellschaftliche Missstände aufzugreifen und musikalisch zu verarbeiten. Die Lieder sind geprägt von einer melancholischen Grundstimmung, die durch Degenhardts markante Stimme verstärkt wird. Franz Josef Degenhardt Sie kommen alle wieder, oder? bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart.

Ein weiteres Highlight in der Welt der Liedermacher ist das Album "Konstantin Wecker Till Eulenspiegel". Wecker, ein Zeitgenosse von Degenhardt, ist ebenfalls bekannt für seine kritischen Texte und seine musikalische Vielseitigkeit. In "Till Eulenspiegel" verbindet er historische Figuren mit aktuellen Themen, was dem Album eine besondere Tiefe verleiht. Konstantin Wecker Till Eulenspiegel ist ein Muss für jeden, der sich für anspruchsvolle Musik interessiert.

Auch Wenzel hat mit seinem Album "Wenzel Viva la poesía" ein Werk geschaffen, das in die gleiche Kerbe schlägt. Seine Lieder sind poetisch und gleichzeitig politisch, was sie besonders hörenswert macht. Wenzel gelingt es, mit einfachen Mitteln große Emotionen zu erzeugen und seine Hörer in den Bann zu ziehen. Wenzel Viva la poesía ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Musik als Mittel der gesellschaftlichen Kritik genutzt werden kann.