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Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder – Albumkritik

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo – Eine Albumkritik

Letztes Update: 04. Mai 2025

Das Album 'Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt' vereint kraftvolle Texte und musikalische Tiefe. Die Kritik beleuchtet die Botschaft und den historischen Kontext dieses Werks eines der bedeutendsten Liedermacher Deutschlands.

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo – Ein Album zwischen Protest und Poesie

Einleitung: Die Rückkehr des politischen Liedes

Mit dem Album Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo kehrt ein Urgestein des deutschen Chansons zurück zu seinen Wurzeln. Im Jahr 1987, als die Welt zwischen Ost und West schwankt, legt Degenhardt ein Werk vor, das sich dem Frieden verschreibt. Die neun Lieder auf der 12"-Vinyl sind mehr als nur Musik. Sie sind ein Manifest gegen Krieg, Gewalt und das Vergessen. Sie werden eingeladen, sich auf eine Reise durch Worte und Melodien zu begeben, die auch heute noch nachhallen.

Franz Josef Degenhardt: Der Chronist der Gegenkultur

Franz Josef Degenhardt war nie ein Künstler, der sich mit einfachen Antworten zufriedengab. Seine Lieder sind geprägt von einer tiefen Skepsis gegenüber Autoritäten und einer unerschütterlichen Hoffnung auf eine bessere Welt. Mit Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo knüpft er an seine Tradition an, gesellschaftliche Missstände zu benennen und zu hinterfragen. Seine Stimme ist rau, sein Ton oft melancholisch, doch immer bleibt er klar in seiner Botschaft: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe.

Das Album im Spiegel der Zeit

1987 ist ein Jahr der Unsicherheit. Die atomare Bedrohung ist allgegenwärtig, die Friedensbewegung auf ihrem Höhepunkt. In dieser Atmosphäre erscheint Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo. Das Album ist ein Kommentar zur politischen Lage, aber auch ein persönliches Bekenntnis. Degenhardt stellt sich gegen den Strom, gegen die, die Krieg als Lösung sehen. Er lädt Sie ein, nicht mit ihnen zu ziehen, sondern eigene Wege zu gehen.

Track für Track: Die Lieder als Spiegel der Gesellschaft

1. Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n

Der Titelsong ist ein Bekenntnis. Degenhardt singt: „Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n.“ Es ist ein Satz, der sich einprägt. Hier geht es um den Widerstand gegen den Gruppenzwang, um das Nein-Sagen, wenn alle Ja schreien. Die Melodie ist eingängig, der Text direkt. Sie spüren sofort: Hier spricht einer, der es ernst meint.

2. Ja, das ist die Sprache der Mörder

Mit nur 59 Sekunden ist dieses Stück das kürzeste auf dem Album. Doch die Wirkung ist enorm. Degenhardt entlarvt die Sprache der Macht, die Kriege rechtfertigt. „Ja, das ist die Sprache der Mörder“ – ein Satz, der nachhallt. Sie werden gezwungen, hinzuhören, nachzudenken, nicht wegzusehen.

3. Wolgograd

In „Wolgograd“ nimmt Degenhardt Sie mit an einen Ort, der für das Leid des Krieges steht. Die Stadt, einst Stalingrad, ist Symbol für Zerstörung und Hoffnung zugleich. Mit fast sieben Minuten ist das Lied ein Epos. Die Musik ist getragen, fast hymnisch. Die Worte malen Bilder von Trümmern, aber auch von Überlebenden. Hier zeigt sich Degenhardts Stärke als Erzähler.

4. In den guten alten Zeiten

Ironisch blickt Degenhardt zurück. „In den guten alten Zeiten“ entlarvt die Verklärung der Vergangenheit. Sie hören von Zeiten, die gar nicht so gut waren, wie sie oft dargestellt werden. Der Song ist ein Appell, die Gegenwart nicht zu vergessen und aus der Geschichte zu lernen.

5. Zündschnüre-Song

Mit dem „Zündschnüre-Song“ warnt Degenhardt vor den Gefahren, die unter der Oberfläche lauern. Die Zündschnur ist ein Bild für die latente Gewalt, die jederzeit explodieren kann. Die Musik ist spannungsgeladen, der Text eindringlich. Sie werden daran erinnert, wie schnell Frieden in Gefahr geraten kann.

6. Unser Land

„Unser Land“ ist das längste Stück auf dem Album. Hier geht es um Zugehörigkeit, um Verantwortung. Degenhardt fragt: Wem gehört das Land? Wer darf darüber bestimmen? Die Antworten bleiben offen, doch die Fragen bleiben im Raum. Sie werden eingeladen, sich selbst zu positionieren.

7. Denkbar ist aber auch immer noch

Mit „Denkbar ist aber auch immer noch“ öffnet Degenhardt den Blick für Alternativen. Es geht um Möglichkeiten, um Hoffnung. Der Song ist kürzer, aber nicht weniger intensiv. Sie spüren: Es gibt immer einen anderen Weg, auch wenn er schwer zu finden ist.

8. Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen

In diesem fast achtminütigen Lied nimmt Degenhardt Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte. Der „anachronistische Zug“ steht für den Widerstand gegen den Zeitgeist. Es geht um Freiheit, aber nicht um die, die „sie meinen“. Degenhardt spielt mit Worten, mit Bedeutungen. Sie werden herausgefordert, mitzudenken.

9. Befragung eines Kriegsdienstverweigerers

Das letzte Stück ist ein Interview in Liedform. Ein Kriegsdienstverweigerer wird befragt, muss sich rechtfertigen. Degenhardt gibt ihm eine Stimme. Sie hören von Zweifeln, von Ängsten, aber auch von Mut. Das Lied ist ein würdiger Abschluss für ein Album, das den Frieden in den Mittelpunkt stellt.

Musikalische Gestaltung: Zwischen Chanson und Protestlied

Musikalisch bleibt Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo seinen Wurzeln treu. Die Arrangements sind sparsam, oft dominiert die Gitarre. Degenhardts Stimme steht im Vordergrund, manchmal begleitet von dezenten Bläsern oder Streichern. Die Musik unterstreicht die Texte, drängt sich nie auf. Sie spüren die Nähe zum französischen Chanson, aber auch die Tradition des deutschen Liedermachers.

Texte als Waffe: Die Kraft der Sprache

Die Texte auf Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo sind scharf wie ein Skalpell. Degenhardt nutzt Sprache, um zu entlarven, zu provozieren, aber auch zu trösten. Er scheut nicht vor unbequemen Wahrheiten zurück. Zitate wie „Ja, das ist die Sprache der Mörder“ oder „Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n“ bleiben im Gedächtnis. Sie werden eingeladen, die Worte auf sich wirken zu lassen, sie weiterzudenken.

Politische Botschaft: Zwischen Pazifismus und Widerstand

Das Album ist ein klares Statement für den Frieden. Doch Degenhardt bleibt nicht bei Appellen stehen. Er zeigt die Widersprüche, die Schwierigkeiten des Pazifismus. Er fragt, wie weit Widerstand gehen darf, wann er notwendig wird. Sie werden nicht mit einfachen Antworten abgespeist. Stattdessen fordert Degenhardt Sie auf, selbst Position zu beziehen.

Rezeption und Wirkung: Ein Album, das bleibt

Bei Erscheinen wurde Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo kontrovers diskutiert. Die einen lobten den Mut, die Klarheit der Botschaft. Andere warfen Degenhardt vor, zu radikal zu sein. Doch das Album hat überdauert. Es wird heute als Meilenstein des politischen Liedes gesehen. Sie spüren beim Hören, dass die Themen aktueller denn je sind.

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo – Ein Fazit

Mit Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo legt Degenhardt ein Werk vor, das weit über seine Zeit hinausweist. Die Lieder sind Mahnung und Hoffnung zugleich. Sie fordern Sie heraus, nicht mit dem Strom zu schwimmen, sondern eigene Wege zu gehen. Die Musik ist zurückhaltend, die Texte sind stark. Das Album ist ein Plädoyer für den Frieden, aber auch für den Zweifel, für das Nachdenken. Sie werden nach dem Hören nicht mehr dieselben sein.

Warum dieses Album heute noch wichtig ist

Die Welt hat sich verändert, doch die Fragen bleiben. Krieg, Gewalt, Ausgrenzung – all das ist auch heute noch Realität. Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo erinnert Sie daran, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Die Lieder geben Ihnen Werkzeuge an die Hand, um sich einzumischen, nicht wegzusehen. Sie zeigen, dass Musik mehr sein kann als Unterhaltung – sie kann verändern.

Empfehlung: Hören, Nachdenken, Handeln

Wenn Sie sich auf Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo einlassen, werden Sie mehr finden als nur Musik. Sie finden Geschichten, Fragen, Anstöße. Das Album lädt Sie ein, nicht nur zuzuhören, sondern mitzudenken, mitzufühlen, vielleicht sogar mitzumachen. Es ist ein Werk, das fordert, aber auch belohnt. Sie werden bereichert daraus hervorgehen.

Abschließende Gedanken: Die Zukunft des politischen Liedes

Mit Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Jo zeigt Degenhardt, dass das politische Lied nicht tot ist. Im Gegenteil: Es lebt, es fordert heraus, es inspiriert. Sie werden eingeladen, Teil dieser Tradition zu werden, die weitergeht. Vielleicht werden Sie nach dem Hören selbst zum Liedermacher, zum Chronisten Ihrer Zeit. Das Album gibt Ihnen den Mut dazu.

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