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Hannes Wader Mal angenommen: Albumvorstellung & Kritik

Hannes Wader Mal angenommen: Vorstellung und Kritik

Letztes Update: 06. Dezember 2025

Der Beitrag stellt Hannes Waders Album 'Mal angenommen' vor und liefert eine kritische Bewertung: Entstehung, Songtexte, Arrangement und Produktion werden analysiert. Sie erhalten eine fundierte Einschätzung zur Stimme, den stärksten Tracks und einer Empfehlung zum Hören.

Hannes Wader Mal angenommen: Vorstellung und Kritik

Dieses Album stellt Fragen und hält gleichzeitig inne. Es fragt nach dem Morgen und nach dem Gestern. Es blickt auf Geschichte und auf das eigene Leben. Sie finden darin keine schnellen Antworten. Das Werk lebt von Zweifeln, Mut und sanfter Klarheit. Genau darin liegt die Kraft. Hannes Wader erschien 2006 noch einmal als ruhiger Chronist. Er singt, als wäre er auf einer Bank im Park. Die Gitarre ist nah, die Stimme noch näher. So baut sich ein Raum, in dem Sie zuhören wollen. So entsteht eine schonungslose, aber liebevolle Bestandsaufnahme.

Der Erscheinungstermin ist der 29. September 2006. Die Form ist klassisch: eine CD mit zehn Stücken. Die Spielzeiten sind ungewöhnlich breit. Das kürzeste Stück liegt unter vier Minuten. Das längste dauert über sechzehn. Das zeigt Haltung. Zeit ist Mittel und Botschaft. Hannes Wader Mal angenommen nimmt sich Zeit, um Gedanken wachsen zu lassen. Es fordert damit auch Sie heraus. Es lädt Sie ein, mitzudenken, statt nur mitzuwippen.

Der Rahmen: Ein Spätwerk, das kein Schlusspunkt ist

Im Jahr 2006 stand vieles auf Kante. Politisch, sozial, privat. Globalisierung, Kriege, Reformen. Debatten um soziale Gerechtigkeit. Wader war da längst ein alter Hase. Er war eine Stimme, die viele begleitet hat. Seine Lieder hatten Wege gezeichnet. Mal schmal, mal breit. Nun trägt er das Alter mit ruhiger Würde. Er zeigt es aber nicht als Flucht. Er zeigt es als Blick nach vorn. Die Perspektive bleibt wach und hell.

Das Album ist damit mehr als eine Sammlung von Songs. Es ist eine geordnete Kette von Gedanken. Es ordnet Erinnerungen. Es fragt nach Verantwortung. Es sucht Halt im Lied, nicht in Parolen. Hannes Wader Mal angenommen ist also ein spätes Werk. Aber es ist kein Schlussstein. Es klingt wie ein offenes Fenster. Dahinter ein Himmel, der sich noch ändern kann.

Das Prinzip des „Angenommen“: Was wäre, wenn …

Der Titel verrät das Programm. „Mal angenommen“ heißt: Es gibt Spielraum. Es gibt das Wagnis, Hypothesen zu bilden. Diese Methode ist alt. Sie steckt in Märchen, Balladen, politischen Reden. Sie passt gut zu Wader. Er war immer ein Erzähler im Konjunktiv. Er schiebt Sätze an, die andere nicht wagen. Hannes Wader Mal angenommen bindet daraus einen roten Faden. Er führt Sie durch Möglichkeiten. Viele enden schmerzlich. Doch es gibt auch helle Wege. Gerade darin liegt die Spannung.

Die Songs nehmen diese Idee auf. Mal direkt. Mal über Umwege. Es geht um Politik und Gewalt. Es geht um Tradition, Sprache, Familie. Überall lauern Fragen. Welche Worte tragen? Welche Bilder täuschen? Welche Werte halten, wenn Druck kommt? Das Album stellt diese Fragen klar und ruhig. Es schreit nicht. Es wirkt wie ein Gespräch am Küchentisch. Aber der Tisch steht auf der Weltbühne.

Das Klangbild: konzentriert, warm, ungehetzt

Sie hören sofort die Nähe der Aufnahme. Die Stimme ist trocken. Die Gitarre klingt holzig und warm. Dazu treten wenige Farben. Ein Bass hier, eine zweite Gitarre dort. Vielleicht eine leise Perkussion. Keine Effekte lenken ab. Die Produktion vertraut dem Lied. Sie lässt Luft. Das passt zum Thema. Gedankentiefe braucht Raum. Hannes Wader Mal angenommen nutzt diesen Raum mit Sorgfalt. Jede Note hat Sinn. Jeder Ton darf atmen.

Die Dynamik ist organisch. Es gibt sanfte Steigerungen, doch keine Brüche um der Show willen. Die Abstimmung gleicht einer gut geölten Maschine. Sie hören kleine Anschläge. Sie hören Finger auf Saiten. Das schafft Nähe. So tritt der Text in den Vordergrund. Er trägt die Last. Die Musik ist Anker, nicht Ankerkette.

Instrumentierung im Detail

Die Gitarre ist die Zentrale. Sie trägt Rhythmus und Harmonie. Es gibt ruhige Patterns. Es gibt arpeggierte Linien. Die Melodien sitzen tief. Nichts wirkt ornamental. Viele Lieder haben ein chansonhaftes Kleid. Die Tonarten bleiben im Bereich, der zur Stimme passt. Das erzeugt Wärme. Es schafft Vertrauen. Hannes Wader Mal angenommen setzt auf das Einfache, das schwer ist. Es klingt schlicht. Es ist aber präzise gebaut. Das macht den Reiz aus.

Track fĂĽr Track: eine Reise in zehn Stationen

1.) Politik (mal angenommen…) – 05:08

Der Auftakt nennt das Thema beim Namen. Politik ist kein abstrakter Block. Sie ist Nähe und Alltag. Der Titel nutzt das „mal angenommen“ als Motor. Er baut Szenen und fragt, was daraus folgt. Sie hören eine klare Stimme. Sie hören eine Gitarre, die Fakten nicht ausmalt, sondern hält. Gerade das verstärkt die Worte. Der Ton ist nüchtern. Aber er ist nie kalt. Hannes Wader Mal angenommen startet damit als Denkraum. Es ist ein ruhiger, präziser Start.

2.) Blues in F – 04:57

Ein Blues, aber ohne Pose. Er wirkt wie ein Augenzwinkern. Er zeigt, wie Form und Inhalt zusammenspielen können. Der Ton ist entspannt. Die Struktur des Blues trägt eine kleine Lebensgeschichte. Nichts wird überladen. Das Lied macht Platz für kleine Beobachtungen. Es lässt die Akkorde wirken. So kommt Leichtigkeit ins Album. Und doch bleibt der Blick scharf. Hannes Wader Mal angenommen erlaubt sich hier ein Grinsen, aber mit Haltung.

3.) Der hölzerne Brunnen – 05:30

Ein Bild aus Holz, Wasser, Dorf und Erinnerung. Der Brunnen wird zum Symbol. Er steht für Quelle, Mühe, Dauer. Die Melodie ist wie ein Kreis. Sie kehrt zurück, so wie man zum Brunnen zurückkehrt. Hier zeigt sich Waders Stärke als Erzähler. Er braucht keinen großen Chor. Er braucht kein Orchester. Er braucht nur eine starke Metapher. Sie tragen sie weiter, wenn das Lied endet. Genau das ist Wirkung. Genau das ist Liedkunst.

4.) En roulant ma boule – 04:21

Ein traditionelles Motiv in französischer Sprache. Es verbindet Chanson mit Volkslied. Die Interpretation ist schlicht und sicher. Kein Schnickschnack. Die Stimme bleibt klar. Sie spüren Respekt vor der Vorlage. Der Song öffnet eine Tür nach außen. Er zeigt, wie Tradition lebt. Er fügt die Platte in einen größeren Fluss. Hannes Wader Mal angenommen demonstriert damit eine Qualität: Es hört anderen Stimmen zu. Es spricht nicht nur zu sich selbst.

5.) Schwestern, Brüder – 04:19

Ein Ruf in Gemeinschaft. Die Worte zielen auf Nähe. Die Melodie ist teilbar, singbar, geradeaus. Das Stück baut eine Brücke. Es will nicht spalten. Es ruft zur Verantwortung. Was heißt Solidarität, wenn es ernst wird? Hier wird das soziale Herz sichtbar. Doch Wader bleibt vorsichtig. Pathos wird gedrosselt. Stattdessen setzt er auf Wärme. Das ist anrührend. Es ist zugleich robust. Sie können darauf stehen.

6.) Trotz alledem III – 03:56

Ein Traditionsfaden, mehrfach geknüpft. Das Motiv „Trotz alledem“ ist älter als das Album. Hier erscheint es als dritte Fassung. Es klingt nach Widerstand, aber ohne Härte. Es klingt nach Beharrlichkeit. Der Puls ist fest. Die Gitarre treibt das Motiv voran. Das Lied blickt zurück und nach vorn. Es bezieht Kraft aus Geschichte. Hannes Wader Mal angenommen hält damit ein Versprechen: Nicht aufgeben. Nicht verstummen. Aber auch nicht verbittern.

7.) Gewalt – 08:53

Ein langer Blick in einen dunklen Spiegel. Der Titel ist klar und schwer. Die Dauer erlaubt Tiefe. Es wird nicht geschockt. Es wird benannt. Gewalt ist nicht nur Tat. Sie ist Struktur. Sie ist Sprache. Sie ist Schweigen. Das Lied tastet sich durch Schichten. Die Musik bleibt streng. Kein Trostpflaster aus Melodie. Sie als Hörerin oder Hörer bleiben dicht am Text. Das ist unbequem. Es ist aber nötig. Hannes Wader Mal angenommen zeigt hier Mut zur Leere. Er vertraut auf die Kraft des Benennens.

8.) Gute Tage – 07:16

Ein leises, langes Licht. Was sind gute Tage? Sind sie Glück? Oder sind sie Arbeit? Das Lied wiegt diese Fragen ab. Es findet ein mildes Ja. Gute Tage sind möglich. Aber sie sind fragil. Die Musik trägt das mit sanfter Bewegung. Ein Thema kommt wieder, wie eine freundliche Geste. Die Stimme lächelt leicht. Doch sie ist nie naiv. Ein schönes Gegenstück zu „Gewalt“. Es zeigt, wie Balance in einem Album entsteht. Hannes Wader Mal angenommen hält diese Balance bis zum Schluss.

9.) Der Weißdornbusch – 05:40

Ein Busch als Zeichen. Weißdorn blüht, sticht, hält stand. So auch das Lied. Es ist mild und wehrhaft zugleich. Der Erzähler nimmt sich Zeit. Er betrachtet, statt zu urteilen. Das macht das Bild stark. Sie sehen den Busch vor sich. Sie riechen fast den Duft. Manches bleibt offen. Das ist Absicht. Es lädt ein, eigene Fäden zu finden. Es lädt ein, eigene Wege zu gehen.

10.) Familienerbe – 16:18

Das Herzstück und der Sturm. Sechzehn Minuten sind ein Statement. Hier trifft Biografie auf Geschichte. Familie ist kein stilles Archiv. Sie ist ein Körper. Er atmet, trägt und belastet. Hier zeigt Wader, wie tief ein Lied gehen kann. Die Form erinnert an erzählende Balladen. Es gibt Ruhepunkte. Es gibt kleine Kulminationen. Nichts drängt, alles wirkt. Sie geraten in einen Sog. Sie folgen Stimmen, Orten, Gesten. Am Ende bleibt ein sanftes Gewicht auf der Brust. Es ist nicht lähmend. Es ist wie eine Hand, die sagt: Du bist Teil einer Kette. Hannes Wader Mal angenommen gewinnt mit diesem Stück an Größe. Es ist ein leises Epos.

Politik und Poesie: die Sprache als Werkzeug

Waders Sprache ist klar. Sie verzichtet auf Fachjargon. Sie nutzt Bilder, die haften. Ein Brunnen, ein Busch, ein Erbe. Das ist zugänglich. Es ist aber nicht simpel. Die Bilder öffnen Innenräume. Sie sagen mehr als zehn Thesenpapiere. Die Grammatik ist ruhig. Die Sätze sind kurz. Das trägt die Inhalte weit. Sie können die Lieder sofort verstehen. Sie können sie auch später neu hören. Dann sehen Sie andere Dinge. Das ist ein Zeichen von Tiefe.

Politik tritt hier als Alltag auf. Nicht nur als Schlagzeile. Ein Lied wie „Politik (mal angenommen…)“ zeigt das. Ein Lied wie „Familienerbe“ zeigt es auch. Es ist privater, aber nicht unpolitisch. Die Grenzen sind durchlässig. Genau das macht den Reiz. Hannes Wader Mal angenommen meidet das grelle Licht. Es bevorzugt die Morgenstunde, in der Gedanken klar sind. Es lädt Sie ein, einen Schritt langsamer zu gehen. So hören Sie mehr.

Tradition und Ăśbersetzung: Anschluss an das groĂźe Lied

Das Album steht in einer Kette. Es nimmt Volkslied und Chanson auf. Es bricht die Formen nicht. Es füllt sie neu. „En roulant ma boule“ gehört in diesen Kontext. Auch „Trotz alledem III“. Wader ist hier Übersetzer im besten Sinne. Er überträgt Geist, nicht nur Worte. Er holt das Alte in die Gegenwart. Er zwingt es nicht in ein modernes Korsett. Er zeigt Respekt und Freiheit zugleich. Das ist hohe Kunst. Es hat inneren Glanz.

Dieser Zugriff ist nie museal. Er ist lebendig. Die Arrangements sind atmend. Die Stimme erzählt, als sei die Geschichte von heute. Das ist glaubwürdig. Es wirkt nicht aufgesetzt. Sie bekommen das Gefühl, Teil eines Stroms zu sein. Sie stehen am Ufer und sehen, wie alles zusammenfließt. Hannes Wader Mal angenommen macht dieses Bild greifbar.

Form schlägt Effekt: Warum Reduktion hier gewinnt

Viele Produktionen aus den 2000ern arbeiten mit Fülle. Mehr Spuren, mehr Druck, mehr Lautheit. Wader wählt das Gegenteil. Er reduziert. Er zieht das Überflüssige ab. Zurück bleibt eine Form, die trägt. Das ist kein Selbstzweck. Es dient dem Text. Es dient der Stimme. So wird das Album nicht alt. Es bleibt frisch. Es bleibt beweglich. Sie können es leise hören. Sie können es laut hören. Es hält beides aus.

Die Reduktion hat auch eine ethische Note. Sie passt zur Verantwortung, die das Album einfordert. Nicht alles sagen. Das Richtige sagen. Nicht alles zeigen. Das Nötige zeigen. Dieser Ansatz zieht sich durch die zehn Stücke. Er gibt ihnen ein gemeinsames Gesicht. Er macht sie zu einem Ganzen. Hannes Wader Mal angenommen gewinnt dadurch an Profil.

Einordnung im Werk: Kontinuität und kleine Brüche

Wader hat viele Phasen. Protest, Poesie, Tradition, Erzählung. Dieses Album verbindet sie. Es ist kein Rückzug. Es ist eine Bündelung. Sie hören den politischen Sänger. Sie hören den Poet. Sie hören den, der zuhört. Und Sie hören den, der weitergibt. Das ist kohärent. Es ist aber auch neu. Längen wie in „Familienerbe“ zeigen Mut. Sie zeigen Vertrauen in das Publikum. Sie werden ernst genommen. Das spüren Sie in jeder Sekunde.

Im Überblick wirkt die Platte wie ein später Höhepunkt. Sie ist nicht laut. Sie ist nicht spektakulär. Aber sie bleibt im Ohr. Sie bleibt im Kopf. Wer Wader schätzt, findet viel. Wer ihn neu entdeckt, findet einen guten Einstieg. Hannes Wader Mal angenommen baut Brücken in beide Richtungen. Es spricht Kenner an. Es öffnet zugleich eine Tür für neue Hörerinnen und Hörer.

Warum Hannes Wader Mal angenommen heute neu gehört werden sollte

Die Themen sind aktuell. Gewalt, Zusammenhalt, Verantwortung, Erbe. Diese Worte füllen Nachrichten. Sie füllen auch Leben. Das Album liefert keine Rezepte. Es liefert Haltung. Es zeigt, wie Denken klingen kann. In einer Zeit der Eile ist das ein Geschenk. Es verlangsamt, ohne zu lähmen. Es klärt, ohne zu belehren. Genau das fehlt oft.

Gleichzeitig ist die Musik zeitlos. Eine Stimme. Eine Gitarre. Eine gute Geschichte. Das altert nicht. Es bleibt frisch. Es braucht nur offene Ohren. Hannes Wader Mal angenommen hat beides: Relevanz und Schönheit. Darum lohnt es sich, das Album heute noch einmal anzulegen. Vielleicht entdecken Sie darin einen Satz, der Sie begleitet. Vielleicht nur eine Figur auf der Gitarre. Beides ist viel wert.

Hörstrategie: So holt das Album die Tiefe ans Licht

Hören Sie es in Ruhe. Ohne Ablenkung. Einmal am Stück. Dann einzelne Lieder gezielt. „Gewalt“ braucht Raum. „Familienerbe“ auch. Notieren Sie, was hängen bleibt. Ein Bild. Ein Gedanke. Ein Ton. Danach hören Sie „Gute Tage“ im Kontrast. Spüren Sie die Leichte. So entsteht innere Ordnung. So wächst Vertrautheit. Hannes Wader Mal angenommen entfaltet sich über Zeit. Es ist ein Album, das mit Ihnen mitwächst.

Wechseln Sie auch die Lautstärke. Leises Hören bringt die Stimme nah an Ihr Ohr. Lautes Hören zeigt die Tragfähigkeit der Arrangements. So lernen Sie zwei Seiten kennen. Sie werden staunen, wie robust die Lieder sind. Sie tragen beides. Sie bleiben ehrlich.

Bewertung: Stärken, kleine Schwächen, bleibender Eindruck

Die Stärke liegt in der Einheit von Wort und Ton. Nichts wirkt deplatziert. Der Humor im „Blues in F“ balanciert das Schwere von „Gewalt“. Die erzählerische Kraft in „Familienerbe“ gibt dem Album Tiefe. Die Wahl der Mittel ist klug. Keine Effekthascherei. Kein Ballast. Das Ergebnis ist klar und warm. Es ist mutig ohne Pose.

Eine mögliche Schwäche ist die Ernsthaftigkeit. Sie könnte für manche zu dicht sein. Aber auch das ist eine Sache der Haltung. Sie können Pausen setzen. Sie können sich Stücke herausgreifen. Das Album lässt diese Freiheit. Es fordert, aber es überfordert nicht. Hannes Wader Mal angenommen bleibt dabei fair. Es lädt ein, es drängt nicht.

Fazit: Ein stilles Epos mit langem Nachhall

Sie halten hier ein Album, das wächst. Es wird mit jedem Hören reicher. Es bietet Geschichten, Bilder, Fragen. Es vertraut dem Lied und dem Publikum. Es zeigt, dass politische Kunst nicht laut sein muss. Sie muss klar sein. Sie muss wahrhaftig sein. All das trifft zu. Die Lieder tragen lange. Sie tragen durch schwere Tage. Sie tragen durch gute Tage. Das ist keine kleine Leistung.

Wer Chanson liebt, wird hier fĂĽndig. Wer das deutsche Lied liebt, auch. Wer beides neu kennenlernen will, erst recht. Hannes Wader Mal angenommen ist ein Werk mit Herz und Hirn. Es ist eine Einladung, Welt und Ich gemeinsam zu denken. Es ist eine Schule des genauen Hinsehens. Es ist ein Beweis, dass Reduktion Kraft hat. Kurz: Es ist ein Album, das bleibt.

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