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Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3: Vorstellung und Kritik

Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 – Vorstellung & Kritik

Letztes Update: 07. Oktober 2025

Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 führt Sie in eine intime Klangwelt: Mey interpretiert französische Lieder mit zarter Stimme und feinem Sinn für Text. Der Artikel beleuchtet Produktion, Arrangements, markante Tracks und gibt eine begründete Empfehlung für Sie.

Vorstellung und Kritik: Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3

Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 im Fokus

Dieses Album steht für eine seltene Mischung. Es ist zart und klar. Es ist mutig und leise zugleich. Der Titel klingt schlicht. Dahinter verbirgt sich eine große Idee: ein deutscher Liedermacher singt auf Französisch. Und das ganz ohne Fremdeln. Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 knüpft an eine Tradition an, die er seit Jahren pflegt. Er bringt seine Lieder in eine andere Sprache. Er behält dabei den Kern. Er lässt den Ton neu schimmern.

Sie hören 12 Stücke. Jede Nummer ist kompakt und präzise. Die meisten Songs dauern um die drei Minuten. Alles wirkt bündig, aber nie gehetzt. Die Dramaturgie ist sorgfältig gesetzt. Das Ohr bekommt Raum. Die Texte bekommen Luft. Man spürt die Hand eines Autors, der seinen Stoff kennt und schätzt. Man spürt zudem die Ruhe eines Sängers, der auf Effekte verzichten kann. So fesselt das Album von Anfang an.

Ein Album als Grenzgänger

Die Platte baut Brücken. Zwischen Sprachen. Zwischen Szenen. Zwischen Epochen. Sie klingt nach Pariser Chanson. Sie bleibt zugleich Liedermacher-Kunst aus Deutschland. Diese Mischung ist kein Spagat. Sie ist organisch. Sie ergibt Sinn. Denn Mey schreibt nah am Alltag. Er beobachtet genau. Er braucht keine großen Gesten. Diese Haltung passt zur französischen Chanson-Schule. Feine Bilder. Kleine Bewegungen. Große Wirkung.

Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 zeigt diese Haltung durchweg. Der Ton ist warm. Die Worte sind sorgfältig gewählt. Die Melodien tragen sanft. Sie steigen nicht in die Höhe, um anzugeben. Sie tragen den Text. Dieser Respekt prägt das ganze Album. So entsteht ein vertonter Roman in Episoden. Jede Episode ist ein eigenes Kapitel. Doch alle Teile gehören zusammen.

1974: Kontext und Atmosphäre

1974 ist ein Jahr der Suchbewegungen in der Popkultur. Rock wird größer. Folk wird politischer. Chanson behauptet sich durch Genauigkeit. In diesem Umfeld kommt das Album zur Welt. Es passt nicht in die grelle Front der Trends. Aber es leuchtet. Es wirkt wie ein ruhiger Raum in einem lauten Haus. Darin können Sie zuhören. Darin können die Lieder atmen. Das ist mehr als Stil. Das ist eine Haltung.

Auch die Themen passen in die Zeit. Es geht um Nähe und Distanz. Um Politik und Ironie. Um Reisende und daheim Gebliebene. Um Tiere als Spiegel. Um das Staunen über die Welt. Die Platte wirkt gereift, aber nicht schwer. Sie trägt den Geist der frühen Siebziger, ohne sich zu ducken. So wird sie Teil einer längeren Bewegung, die bis heute weitergeht.

Klangbild und Produktion

Das Ohr findet vertraute Mittel. Akustische Gitarre führt durch die Songs. Die Stimme steht vorn. Schlagwerk ist sparsam. Ein Bass stützt warm. Kleine Farbtöne kommen hinzu. Vielleicht ein Piano. Vielleicht ein sanftes Streicherbett. Nichts drängt sich auf. Alles dient der Geschichte. Diese Zurückhaltung ist Stärke. Sie sorgt für Nähe. Sie macht die Worte klar.

In der Summe ist das Klangbild zeitlos. Es steht nicht im Schatten eines Trends. Es lebt von Präsenz. Sie hören Holz, Atem, Saiten, Raum. Der Mix ist trocken genug für Klarheit. Er ist offen genug für Schimmer. So entsteht Intimität. Genau dieser Rahmen trägt die Geschichten von Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3. Die Produktion ist dienend, nicht dominant.

Die Dramaturgie der A-Seite

Die erste Seite wirkt wie ein Gang durch ein Haus mit offenen Türen. Jeder Raum hat ein eigenes Licht. Die Abfolge ist klug. Die Eröffnung weckt Neugier. Danach kommen Skizzen, die die Welt sortieren. Am Ende der A-Seite stehen Figuren, die im Kopf bleiben. Der Weg ist kurz. Doch er fühlt sich reich an. Die Spannung bleibt mild, aber sie bleibt.

Man erkennt ein Gespür für Reihenfolge. Balladen wechseln mit Chansons im mittleren Tempo. Ironie folgt auf Ernst. Zärtlichkeit folgt auf Witz. So gleicht nichts dem vorherigen Stück. Und doch wirkt alles aus einem Guss. Genau diese Balance macht die A-Seite stark. Sie lädt ein, weiterzuhören. Sie bereitet die B-Seite vor, ohne zu verraten, wohin die Reise geht.

Les lumieres se sont eteintes

Der Beginn setzt ein klares Zeichen. Das Licht geht aus, der Fokus geht an. Der Titel spricht von Stille. Von Blicken, die schärfer werden. Die Gitarre zeichnet kurze Bögen. Die Stimme bleibt nah. Das Stück ist eine Einladung. Sie klingt wie ein Flüstern, das Sie näher an den Lautsprecher bittet. Nicht laut. Nicht leise. Genau richtig. So öffnet sich die Tür zum Album.

Gleichzeitig wirkt der Song wie ein Test der Akustik. Er zeigt, wie die Mischung arbeitet. Er zeigt, wie die Worte stehen. Dabei entsteht ein ruhiger Sog. Sie wollen wissen, was als nächstes kommt. Das ist eine kluge Eröffnung. Sie setzt die Linie, der das Album folgen wird.

La mappemonde

Eine kleine Weltkarte im Liedformat. Das Bild ist alt. Doch die Perspektive ist frisch. Die Zeilen führen über Städte und Meere. Sie bleiben dennoch im Persönlichen. Die Gitarre hebt die Orte wie Pins auf einer Karte hervor. Das Tempo ist kurz und knapp. Der Refrain ist nicht fett. Er ist präzise. So hält das Stück die Mitte zwischen Skizze und Song.

Im Kern stellt es eine Frage. Wo ist Heimat, wenn die Welt so groß ist? Die Antwort bleibt offen. Sie liegt im Blick des Sängers. Sie liegt im Ohr der Hörerin. Das Lied schenkt Bilder, keine Thesen. Genau damit bleibt es nach dem Verklingen im Kopf.

Mon testament

Ein Testament ohne Pathos. Die Worte wirken leicht. Sie kennen die Schwere, doch sie wählen den Alltag. Das ist der Trick. Die Gitarre zeigt klare Linien. Die Stimme bleibt freundlich. Nichts drückt. Nichts dröhnt. So nimmt das Stück der Idee den Ernst, ohne sie zu verraten. Das macht es stark. Es ist ein Nachdenken in einfachen Sätzen.

Das Lied erinnert daran, was bleibt. Nicht Besitz. Nicht Ruhm. Es bleiben Blicke, Gesten, Lieder. Diese Sicht passt gut zur Poetik des Albums. Sie ist bescheiden und mutig zugleich. Sie fordert nicht. Sie findet.

Zwischen Ironie und Idylle

Die Mitte der A-Seite schlägt einen Bogen. Sie verbindet Heiterkeit und Schärfe. Mal weht ein Hauch Satire. Mal steht eine Figur im Vordergrund. Die Musik bleibt zart. Die Worte tragen die Spannung. Sie werden merken, wie die Töne grinsen. Sie werden merken, wie die Bilder stoßen. Dieser Wechsel macht wach. Er hält die Platte frei von Gleichklang.

Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 beweist hier die Kunst, mit wenig Mitteln viel zu sagen. Kleine Refrains. Kurze Strophen. Genau gesetzte Pausen. Die Pointe sitzt, doch sie schreit nicht. So bleibt das Lächeln lange im Raum. Und der Gedanke dahinter noch länger.

Il n'y a plus de hannetons

Ein Satz, der harmlos wirkt: Es gibt keine Maikäfer mehr. Doch der Song ist mehr als Naturkunde. Er schaut anders auf Verlust. Er fragt, was verschwindet, wenn Kleines fehlt. Ein Chanson wie eine Zeitungsglosse. Nur wärmer. Der Rhythmus hoppelt leicht. Das Bild bleibt hell. Die Pointe trifft sanft. So legt das Lied eine feine Spur durch die A-Seite.

Gerade diese Sanftheit macht die Aussage klar. Sie spüren den Ernst hinter dem Lächeln. Das ist eine Stärke der Platte. Sie zeigt das Leichte, um das Schwere zu ahnen. Auch darin spiegelt sich die Handschrift von Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3.

Gaspard

Ein Name, eine Figur, ein kleiner Roman. Der Song baut in wenigen Zeilen ein Leben. Seine Töne wirken wie Schritte in einer Altstadt. Die Harmonien sind sparsam. Sie lassen Platz für Details. Das macht die Figur konkret. Und doch bleibt sie offen für Ihre Fantasie. Sie sehen die Szene, ohne sie genau zu kennen. Dieser Trick gelingt nicht oft. Hier gelingt er.

Das Stück zeigt die Erzählkunst des Autors. Er braucht keine nachträglichen Erklärungen. Er vertraut der Andeutung. Sie fühlen mit. Sie wollen wissen, wie es weitergeht. Danach folgt ein Ausblenden. Es ist das richtige Ende für eine kleine Geschichte.

Suzanne

Ein Name, der im Chanson und darüber hinaus klingt. Der Song setzt auf Schimmer und Fluss. Die Melodie ist weich. Die Worte bleiben vorsichtig. Sie legen eine Spur aus Bildern. Man könnte Anklänge hören. Doch der Vortrag macht die Nummer zu einem eigenen Moment. Sie ist zurückhaltend, aber nicht blass. Sie leuchtet im Halbdunkel.

Die Platzierung kurz vor dem Wechsel der Seite ist klug. Der Song wirkt wie eine Pause in sanften Farben. Danach kann die Reise auf der B-Seite neue Ziele suchen. Der Faden bleibt fest in der Hand des Erzählers.

Die B-Seite als Reise

Seitenwechsel. Die Platte öffnet ein neues Kapitel. Der Ton bleibt vertraut. Die Blickrichtung ändert sich leicht. Mehr Weg, weniger Zimmer. Mehr Außen, weniger Innen. Die Dramaturgie vertieft Motive der A-Seite. Sie knüpft an, setzt aber neue Akzente. So entsteht eine zweite Kurve. Sie ist in sich geschlossen und trägt doch das Ganze.

Auch hier dominiert die Stimme. Die Gitarre zeichnet Linien. Kleine Arrangements setzen Farbtupfer. Nichts lenkt ab. Die B-Seite wirkt reifer. Vielleicht auch ein wenig weiter. Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 zeigt in diesen Stücken sein Gefühl für Maß. Kein Song ist zu lang. Keiner ist zu kurz. Jeder bleibt genau so, wie er sein soll.

Apres tant de temps

Nach so viel Zeit: Der Titel sagt es. Das Lied sucht das Maß zwischen gestern und heute. Es findet es im Tonfall. Nicht wehmütig. Nicht kühl. Warm und wach. Die Harmonien tragen ruhig. Die Stimme führt sicher. Es ist ein Stück über Dauer und Wandlung. Es gönnt sich keine große Geste. Es bleibt nah. Genau das macht es stark.

Der Song markiert die innere Mitte der B-Seite. Er bindet, was folgt, an das, was war. Er wirkt wie ein ruhiger Strom. Danach wirken die nächsten Lieder klarer. Diese Ordnung hört man. Man spürt sie, auch ohne sie zu analysieren.

Le politicien

Hier wird es schärfer. Doch die Klinge ist fein. Der Politiker ist eine Figur voller Posen. Das Lied zeigt die Posen, nicht den Zeigefinger. Die Gitarre tippt. Die Stimme lächelt. Die Worte stechen. Dieser Dreiklang trägt die Satire. Sie spüren das Grinsen. Sie spüren auch den Ernst, der dahinter lauert.

Das Stück zeigt, wie politisch leise Lieder sein können. Es gibt keine Parolen. Es gibt Bilder. Diese Bilder bleiben. So arbeitet das Chanson seit jeher. Hier sehen Sie die Methode in Reinform.

Le vieil ours

Der alte Bär ist eine herzwarme Figur. Das Bild ist einfach. Es wird nicht banaler, weil es einfach ist. Die Musik wiegt sanft. Der Text zeichnet mit weichen Strichen. Der Bär steht für mehr. Für Milde. Für Geduld. Für die Kraft, langsam zu sein. Dieses Gleichnis wirkt. Es öffnet den Raum für Empathie.

Die Nummer ist ein Ruhepunkt. Sie ist aber auch ein Spiegel. Er richtet sich auf die Hörerin. Er fragt nach dem eigenen Tempo. Er fragt nach den eigenen Grenzen. Ein stilles Lied. Eine große Wirkung.

Voila les musiciens

Nun betreten die Musiker die Bühne. Das Lied zeigt die Freude am Handwerk. Es grüßt das Wandernde, das Spiel in kleinen Sälen. Der Rhythmus schwingt. Die Melodie nickt. Es lebt die Lust am Aufbruch. Und es kennt die Mühen der Strecke. Diese Ehrlichkeit macht das Stück sympathisch. Es ist ein kleines Manifest des Unterwegsseins.

Als vorletzter Schritt der Reise baut es Spannung. Es sagt: Da sind wir. Gleich kommt der große Moment. Es bereitet die Tür vor für den berühmten Höhepunkt, der folgt. Auch darin liegt viel Gespür für Reihenfolge.

Höhepunkt und Nachhall

Das Finale der B-Seite bringt Konzentration. Erst kommt ein Gipfel. Danach ein sanfter Abgang. Diese Folge ist klug. Sie gibt der Platte einen klaren Bogen. Sie setzt einen Akzent, den Sie nicht vergessen. Sie lässt Sie dann mit einer zarten Figur zurück. So bleibt beides: Kraft und Wärme.

Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 formt damit eine runde Dramaturgie. Sie beginnt im Halbdunkel. Sie wandert durch Räume und Straßen. Sie steigt auf. Sie endet im Licht einer kleinen Lampe. Das wirkt geschlossen, ohne starr zu sein.

Au-dessus des nuages

Hier hebt das Album ab. Der Blick geht nach oben. Die Worte werden groß und bleiben trotzdem leicht. Der Rhythmus trägt die Sehnsucht. Die Melodie öffnet den Raum. Sie kennen das Motiv vielleicht aus anderer Sprache. In dieser Fassung klingt es wie neu poliert. Kein Pathos. Reine Höhe. Der Refrain ist ein Versprechen. Er löst es ein.

Das Stück ist ein Prunkstück der B-Seite. Es zeigt, wie ein bekanntes Bild auf Französisch weich und zugleich klar wirken kann. Es ist Kern und Krone zugleich. Genau hier beweist Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 seine große Stärke: universelle Bilder, präzise Worte, zarte Melodie.

Annabelle

Der letzte Song ist eine zarte Verbeugung. Ein Name. Ein Blick. Eine kleine Geschichte. Die Melodie wiegt noch einmal. Der Text lächelt. Er hält den Moment fest. Mehr braucht es nicht. Danach endet die Reise. Sie endet nicht abrupt. Sie geht noch nach. Man verlässt den Raum und trägt etwas mit.

Dieser Schluss ist stimmig. Er lässt Ruhe zurück. Er macht noch einmal klar, was die Platte kann. Sie fängt Augenblicke. Sie hält sie. Sie gibt sie frei. So bleibt der Nachhall, der eine gute Platte braucht.

Die Stimme als Erzähler

Meys Stimme ist das Zentrum. Sie ist weich, aber nicht süß. Sie ist klar, aber nicht hart. Sie kennt Nuancen. Sie kann lächeln. Sie kann seufzen. Sie kann still sein. Diese Palette ist in jedem Stück präsent. Es gibt kein Forcieren. Es gibt ein Bewahren. So bleibt die Erzählung glaubwürdig. Sie bleibt menschlich.

Gerade diese Zurückhaltung ist im Chanson Gold wert. Sie lässt die Worte leuchten. Sie lässt die Pausen sprechen. Darin liegt der Reiz von Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3. Die Stimme führt, ohne zu ziehen. Sie begleitet, ohne zu schieben. Das ist reife Kunst.

Texturen der Sprache

Die Texte setzen auf klare Bilder. Keine barocken Figuren. Keine endlosen Schachteln. Kurze Sätze. Starke Substantive. Verben, die handeln. Diese Ökonomie passt zum Rahmen. Sie gibt den Liedern Tempo. Sie gibt ihnen Gewicht. So entsteht eine Textur, die auf der Zunge liegt. Sie ist nahbar. Sie ist präzise.

Man spürt, wie sehr Form und Inhalt zusammenspielen. Die Sprache malt. Die Melodie rahmt. Beide tun wenig und erreichen viel. Dieser Balanceakt gelingt nicht oft so gut. Hier gelingt er über eine ganze Platte. Das ist ein Qualitätsmerkmal, das bleibt.

Warum Französisch?

Die Wahl der Sprache ist mehr als ein Experiment. Sie ist eine Haltung. Französisch gibt anderen Klangfarben Raum. Die Vokale tragen. Die Silben fließen. Das unterstützt die Melodien. Es öffnet die Bilder. Es schafft Nähe zu einer Tradition, die das Album respektiert. Und es ermöglicht neue Nuancen, die in anderer Sprache anders klingen würden.

So gewinnt das Material eine zweite Heimat. Es ist keine Kopie, kein Schatten. Es ist eine eigenständige Präsenz. Darin liegt der Reiz von Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3. Die Platte ist Brücke und Haus zugleich. Sie verbindet. Sie beherbergt.

Das Format 12 Zoll und sein Klang

Die Platte erschien als 12-Zoll-Vinyl mit 12 Titeln. Das hört man. Die Sequenz ist auf Seiten gedacht. Die Pausen haben Gewicht. Das Knistern am Anfang eines Stücks gehört zur Dramaturgie. Die Dynamik lebt. Nicht alles ist glatt. Genau das macht den Charme. Die Musik scheint aus Holz und Luft zu sein.

Das Format prägt die Wahrnehmung. Länger als eine Single. Kürzer als eine moderne Playlist. So zwingt es zur Konzentration. Einmal auflegen. Seite A. Umdrehen. Seite B. Das schafft eine klare Form. In dieser Form fühlt sich Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 sehr wohl.

Rezeption damals, Wirkung heute

Zur Veröffentlichung 1974 traf das Album einen Nerv im Stillen. Es war nie ein lauter Hype. Es war ein beständiges Leuchten. Heute hört man es mit anderen Ohren. Die Welt ist schneller. Die Songs sind noch ruhiger geworden. Sie wirken wie Inseln. Sie bleiben. Das ist ein Gewinn.

Gerade im Rückblick zeigt sich die Stärke. Kein Stück ist gealtert, weil ein Trend es trug. Jedes Stück steht, weil es gut gebaut ist. Wer heute Chanson liebt, findet hier eine Schule der Feinheit. Wer Liedermacher liebt, findet eine Schule der Klarheit. So empfiehlt sich Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 neu, Jahr für Jahr.

Fazit und Empfehlung

Dieses Album ist ein stiller Triumph. Es braucht keine große Geste. Es braucht keine üppige Produktion. Es setzt auf Stimme, Gitarre und Wort. Es vertraut dem Ohr. Es vertraut dem Herzen. Das reicht. Mehr als das: Es glänzt. Die 12 Stücke sind kompakt. Keines fällt ab. Jedes hat seinen Platz. Die Dramaturgie ist durchdacht und liebevoll.

Wenn Sie Chanson mögen, ist diese Platte ein Muss. Wenn Sie Liedermacher mögen, ebenso. Und wenn Sie beides entdecken wollen, ist dies ein idealer Einstieg. Reinhard Mey Edition Francaise Volume 3 ist Brücke, Heimat und Schule zugleich. Sie wird Ihnen leise nahekommen. Sie wird bleiben. Genau so soll ein Album sein.

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