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Reinhard Mey Portrait – Vorstellung und Kritik des Albums

Reinhard Mey Portrait – Das neue Album im Fokus

Letztes Update: 31. Juli 2025

In diesem Artikel stellen wir das Album 'Portrait' von Reinhard Mey vor und liefern eine fundierte Kritik. Sie erfahren, welche musikalischen und textlichen Highlights das Werk auszeichnen und was es besonders macht.

Reinhard Mey Portrait: Ein Meisterwerk der Liedermacherkunst

Das Album "Portrait" von Reinhard Mey, erschienen im Jahr 1973, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der deutschen Liedermacherkunst. Mit seinen zwölf sorgfältig komponierten Tracks bietet es einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt und das musikalische Können des Künstlers. Reinhard Mey, bekannt für seine poetischen Texte und eingängigen Melodien, schafft es, mit "Portrait" sowohl zu unterhalten als auch zum Nachdenken anzuregen.

Ein Blick auf die Trackliste

Die Vielfalt der Themen und Stimmungen auf "Reinhard Mey Portrait" ist bemerkenswert. Der Opener "Der Mörder ist immer der Gärtner" ist ein humorvoller Einstieg, der mit einem Augenzwinkern die Krimi-Klischees aufs Korn nimmt. Mit "Diplomatenjagd" folgt ein satirischer Blick auf die Welt der Diplomatie, der durch seine prägnante Kürze besticht.

Humor und Gesellschaftskritik

Reinhard Mey ist bekannt für seine Fähigkeit, Humor mit Gesellschaftskritik zu verbinden. "Die heiße Schlacht am kalten Büffet" ist ein Paradebeispiel dafür. In nur etwas mehr als drei Minuten beschreibt Mey die Absurditäten eines Buffets mit einer solchen Präzision, dass man unweigerlich schmunzeln muss. Diese Fähigkeit, alltägliche Situationen mit einem kritischen Auge zu betrachten, zieht sich wie ein roter Faden durch das Album.

Poetische Balladen und persönliche Einblicke

Mit "Die Ballade vom Pfeifer" zeigt Reinhard Mey eine andere Facette seines Könnens. Diese Ballade ist eine Hommage an die kleinen, oft übersehenen Helden des Alltags. Die Melodie ist sanft und einfühlsam, die Worte sind voller Poesie. Hier wird deutlich, warum Mey als einer der großen deutschen Liedermacher gilt.

"Längst geschlossen sind die Läden" ist ein weiteres Beispiel für Meys poetische Ader. In diesem kurzen, aber eindringlichen Stück beschreibt er die Vergänglichkeit des Lebens und die Melancholie des Abschieds. Die Einfachheit der Melodie unterstreicht die Tiefe der Worte und lässt Raum für eigene Gedanken und Gefühle.

Einladung zum Verweilen

"Komm, gieß mein Glas noch einmal ein" ist eine Einladung zum Verweilen und Genießen. Mit einer Länge von über vier Minuten ist es eines der längeren Stücke auf dem Album. Die entspannte Melodie und der einladende Text schaffen eine Atmosphäre der Gemütlichkeit und des Innehaltens. Mey zeigt hier seine Fähigkeit, mit einfachen Mitteln eine große Wirkung zu erzielen.

Musikalische Vielfalt auf "Reinhard Mey Portrait"

Die musikalische Vielfalt auf "Reinhard Mey Portrait" ist beeindruckend. "Ich wollte wie Orpheus singen" ist ein kurzes, aber kraftvolles Stück, das Meys Wunsch nach künstlerischer Freiheit und Ausdruckskraft thematisiert. Die Melodie ist eingängig und bleibt im Ohr, während der Text zum Nachdenken anregt.

Mit "Das alles war ich ohne dich" schlägt Mey sanftere Töne an. Diese Ballade ist eine Liebeserklärung und ein Dank an eine geliebte Person. Die Melodie ist zart und gefühlvoll, der Text ist voller Wärme und Zuneigung. Hier zeigt sich Meys Fähigkeit, Emotionen in Worte und Musik zu fassen.

Spiel mit Farben und Gefühlen

"Rouge ou noir" ist ein weiteres Highlight des Albums. Der Titel spielt mit den Farben Rot und Schwarz, die für Leidenschaft und Trauer stehen. Mey nutzt diese Metaphern, um die Höhen und Tiefen des Lebens zu beschreiben. Die Melodie ist lebhaft und dynamisch, der Text ist voller Bilder und Emotionen.

Fast ein Liebeslied und andere Geschichten

"Fast ein Liebeslied" ist ein charmantes Stück, das mit seiner Leichtigkeit und seinem Witz besticht. Mey erzählt hier eine Geschichte, die sowohl humorvoll als auch nachdenklich ist. Die Melodie ist beschwingt und lädt zum Mitsummen ein.

Mit "Ankomme Freitag, den 13 …" zeigt Mey erneut seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen. Dieses Stück ist eine humorvolle Betrachtung des Aberglaubens und der kleinen Missgeschicke des Alltags. Die Melodie ist eingängig und der Text ist voller Wortwitz.

Ein würdiger Abschluss

Den Abschluss des Albums bildet die "Triologie auf Frau Pohl". Mit über fünf Minuten ist es das längste Stück auf "Reinhard Mey Portrait". Diese Trilogie ist eine Hommage an eine Frau, die Meys Leben geprägt hat. Die Melodie ist abwechslungsreich und der Text ist voller Respekt und Bewunderung. Ein würdiger Abschluss für ein Album, das in seiner Gesamtheit überzeugt.

Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk

"Reinhard Mey Portrait" ist ein Album, das auch nach Jahrzehnten nichts von seiner Faszination verloren hat. Die Mischung aus Humor, Poesie und Gesellschaftskritik macht es zu einem zeitlosen Meisterwerk. Meys Fähigkeit, mit einfachen Mitteln große Geschichten zu erzählen, ist beeindruckend. Für Liebhaber der deutschen Liedermacherkunst ist dieses Album ein Muss.

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