Letztes Update: 09. September 2025
In diesem Artikel stellen wir Ihnen das Album 'Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II' vor und geben eine fundierte Kritik. Erfahren Sie mehr über die gelungene Verbindung von Text und Musik, die Wenzel meisterhaft umgesetzt hat.
Dieses Album ist ein Treffen zweier künstlerischer Temperamente. Es ist ein Dialog über Zeit, Sprache und Haltung. In ihm entsteht ein Raum, der still und eindringlich ist. Er öffnet sich langsam und bleibt lange. Sie treten hinein und merken: Hier muss nichts blenden. Alles darf atmen. So beginnt die Reise mit Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II.
Schon der Titel wirkt wie eine Verheißung. Es ist eine Uhrzeit, in der die Welt verhallt. In der Gedanken schärfer werden. In der Stimmen näher kommen. Genau in dieser Stunde entfaltet sich Wenzels Gespür für Ton und Wort. Er nimmt die Gedichte auf, hält sie ans Licht, und lässt sie sprechen. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II wird so zu einem Kammerspiel der Texte.
Die Veröffentlichung erfolgte am 1. September 2006. Es ist eine CD mit 15 Stücken. Die Laufzeiten bleiben knapp, die Stimmung bleibt dicht. Die Titel reichen von "Nicht fürs Süße, nur fürs Scharfe" bis "Nachtlied". Dazwischen stehen "Brief aus der Stadt", "Vier Uhr früh" und "Lob der Verzweiflung". Jeder Track nimmt ein eigenes Stück Welt in den Blick. Das ergibt einen Bogen, der rund erscheint.
Der Blick fällt zuerst auf das Verhältnis von Lied und Gedicht. Wenzel singt nicht über Kramer. Er singt Kramer selbst. Die Verse bleiben klar. Die Bilder bleiben lesbar. Die Melodien treten an die Seite und helfen. So entsteht ein stilles Bündnis. Sie spüren dabei, wie viel Respekt in jeder Zeile steckt.
Das Album vertraut auf Reduktion. Nicht als Verzicht, sondern als Wahl. Es sucht Nähe. Es lädt zum Zuhören ein. Es behauptet nichts, was nicht im Text liegt. Das ist selten. Und es ist klug.
Theodor Kramer schrieb über Menschen. Er schrieb über Hunger, Heimat und Verlust. Er schrieb über Würde im Kleinen. Seine Worte sind knapp und warm. Sie treffen leise. Und sie bleiben. Dieses Album trägt diese Haltung in Töne. Es legt die Verse auf eine ruhige Schiene. Es lässt sie rollen. Langsam, aber sicher. Das macht die Texte greifbar. Und es macht sie neu.
Die Sprache Kramers ist konkret. Sie geht gern über den Markt. Sie bleibt in den Gassen. Sie kennt Wind und Wirtshaus. Wenzel nimmt diese Bilder an. Er entstaubt nichts. Er belebt. Das ist die Stärke dieser Einspielung. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II zeigt, wie gut Poesie die Straße kennt.
Wenzel arbeitet mit Gespür. Er drängt nicht. Er vertraut seinem Material. Die Arrangements sind fokussiert. Sie nehmen die Stimme in die Mitte. Instrumente stehen wie Möbel im Raum. Jedes hat seinen Platz. Nichts stört. Nichts lenkt ab. Das ergibt eine klare Linie. Und genau diese Linie trägt die Gedichte.
Die Stimme führt. Sie schmeckt die Worte aus. Stoppt. Zögert. Zieht an. Dann lässt sie wieder los. So entsteht eine Wellenbewegung. Sie erinnert an Atem. Sie trägt die Texte über die Spieldauer. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II wirkt dadurch sehr menschlich. Und doch bleibt es streng in der Form.
Die Produktion geht auf Nähe. Sie hören Details. Sie hören Finger, Holz, Luft. Der Raum bleibt kompakt. Doch er wirkt nie eng. Er bietet Ruhe. Die Dynamik ist fein. Sie wächst nicht brutal an. Sie hebt an und fällt zurück. Das ist angenehm. Es ist auch klug für diese Texte. Denn sie brauchen den Raum, nicht den Druck.
Das Klangbild meidet Überladung. Es bleibt bei klaren Ebenen. Stimme. Akkorde. Kleine Figuren. Vielleicht eine Linie dort. Ein Saitenanschlag hier. Die Mischung hält das zusammen. So kommen die Gedichte frei zur Geltung. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II setzt auf dieses Prinzip. Es macht die Platte zeitlos.
Das Album umfasst 15 Stücke. Jedes baut einen eigenen Winkel. "Nicht fürs Süße, nur fürs Scharfe" eröffnet mit Biss. Die Spielzeit ist knapp, das Bild sitzt. "Von der Angst" setzt nach. Das Tempo ist ruhig. Die Spannung lebt in der Stimme. "Lob der Karten" malt einen Tisch. Er ist gedeckt mit Blicken und Zeichen. Das wirkt leicht. Doch es trägt Gewicht.
"Vom Nicht-Beigeben" setzt ein Zeichen. Es ist ein leiser Trotz. Er wirkt stark, weil er still bleibt. "Laß uns schlafen" dreht dann ins Intime. Ein Raum wird dunkel. Ein Körper atmet. Ein Wunsch bleibt. "Stundenlied" hält die Zeit fest. Es zählt nicht. Es fühlt. So wechselt die Platte die Ebene. Sie geht vom Wir zum Ich und zurück. Das ist fluide und klar. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II zeigt hier seine Balance.
"Oh, käms auf mich nicht an" wirkt wie ein Stoßseufzer. Er klingt schlicht. Und doch steckt eine Welt darin. "In schwerer Stunde gehen" bleibt bei sich. Es geht um Haltung, nicht um Pathos. "Es war zur Zeit der Kirschenblüte" bringt Licht. Nicht naiv. Aber hell. Hier spüren Sie die Wärme im Werk. Sie ist nie süß. Sie ist ehrlich.
"Was die Vögel singen" ist kurz. Nicht mal zwei Minuten. Sehr zart. Es schließt nichts ab. Es öffnet. "Heute Nacht gehn die Akazien auf" ist ein Satz wie ein Fenster. Er geht auf und Luft kommt rein. Das Stück nimmt diese Luft und dreht sie zu Klang. Es bleibt bei der Beobachtung. Es vermeidet das große Bild. Das ist sehr wirkungsvoll. So bewahrt sich das Album seinen Ton. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II hält an dieser Methode fest.
Das Titelstück steht später im Programm. Es trägt den Kern. Vier Uhr ist eine Grenzzeit. Sie ist nicht Nacht und nicht Tag. Sie ist ein Moment dazwischen. Das Lied fängt das ein. Es hält den Puls ruhig. Die Stimme blickt in die Dämmerung. Sie zählt nicht die Sorgen. Sie nennt sie. Und sie lässt sie stehen. So klingt Wachheit ohne Lärm. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II zentriert sich in diesem Moment.
"Lob der Verzweiflung" ist ein kühner Titel. Das Lied hält die Balance. Es lobt nicht das Leiden. Es lobt Klarheit. Es lobt den Mut, nicht zu fliehen. Das ist eine Haltung, nicht ein Effekt. "Nachtlied" schließt den Kreis. Es ist kurz. Es ist ruhig. Es klingt nach. Wenn die letzte Note fällt, bleibt Stille. In ihr bleibt das Album lebendig.
Der Kern liegt in der Artikulation. Die Stimme führt Sie durch die Bilder. Sie arbeitet mit dem Konsonanten. Sie streicht die Vokale. Die Silben fallen nicht hart. Sie rollen. So bleibt die Sprache weich. Und doch klar. Pausen sind Teil des Satzes. Schweigen gehört zum Reim. Das ist eine Kunst, die Sie spüren.
Diese Methode ist ehrlich. Sie setzt nicht auf Glanz. Sie baut auf Sinn. Damit rückt der Text nach vorn. Die Musik hält ihn. So entsteht eine eigene Temperatur. Warm. Aber nicht mild. Still. Aber nicht stumm. Genau das macht Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II besonders.
Die Lieder spenden keinen süßen Trost. Sie zeigen einen Grund. Sie zeigen, wo einer stehen kann. Trotz kommt auf, aber ohne Pose. Er ist schlicht. Er ist ein Satz wie: Ich bleibe. Ich gehe nicht fort. Das ist die Ethik dieser Platte. Sie öffnet den Blick, sie zieht nicht die Stirn.
Der Trost wohnt im Blick auf das Konkrete. Da ist eine Straße. Da ist ein Baum. Da ist ein Brief. Jedes Ding trägt eine Spur. Sie folgen dieser Spur. Im Gehen findet man Halt. Das ist die einfache Wahrheit hier. Und sie bleibt. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II hält sie gut fest.
Die Dramaturgie wirkt sicher gebaut. Der Auftakt hat Biss. Die Mitte weitet sich. Das Ende bündelt. Die Spielzeiten sind knapp. Zwei bis vier Minuten pro Stück. "Nicht fürs Süße, nur fürs Scharfe" liegt bei 2:45. "Brief aus der Stadt" geht vier Minuten. "Vier Uhr früh" hat 3:51. Diese Spanne passt. Sie erlaubt Tiefe. Sie verhindert Schlieren.
Die Folge der Titel wirkt bedacht. Kein Lied fällt aus dem Rahmen. Jedes erweitert das Feld. Die Abfolge von Blicken, Orten und Stunden ist stimmig. So entsteht ein Atlas in kleinem Maßstab. Er ist lesbar. Er bleibt offen. Die CD-Form hilft dabei. Sie ist klar. Sie lenkt nicht ab. Sie führt.
Der zweite Band wirkt gesetzter. Er ist weniger Erkundung, mehr Bekenntnis. Er steht fester im Raum. Er kennt das Material. Er scheut nicht die Stille. Das verleiht dem Album einen reifen Ton. Es geht weniger um den Fund. Es geht mehr um die Haltung beim Singen. Diese Haltung trägt.
Sie müssen den ersten Band nicht kennen. Doch wenn Sie es tun, hören Sie einen Fortschritt. Die Linie ist schärfer. Der Ton ist ruhiger. Der Blick ist tiefer. So wächst die Serie organisch. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II markiert dabei einen Gipfel, keinen Nebengipfel.
Dieses Album zeigt Wenzel als Leser und Sänger. Als einen, der Texte ernst nimmt. Als einen, der sie schützt. Und der sie durch seine Stimme freisetzt. Es fügt dem Gesamtwerk eine klare Achse hinzu. Sie zeigt Richtung. Sie zeigt Maß. Und sie zeigt Mut zur Kürze. Das passt zu seinem Verständnis von Lied.
Es ist ein Album, das bleiben kann. Nicht wegen eines Hits. Sondern wegen einer Haltung. Die Platte erklärt nichts. Sie behauptet nichts. Sie schaut. Sie hält fest. Sie singt. In dieser Schlichtheit liegt Stärke. In ihr liegt auch die Zukunft des Formats. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II ist dafür ein Muster.
Was macht diese Lieder heute stark? Es ist die Genauigkeit. Es ist der Blick aufs Kleine. Es ist der Ton, der nicht schreit. So entsteht Verlässlichkeit. In Zeiten, die laut sind, wirkt das wie eine Brücke. Sie gehen darüber. Sie kommen in einen ruhigeren Raum. Dort hören Sie anders. Und Sie hören mehr.
Die Themen sind nicht alt. Sie sind es nie gewesen. Angst, Würde, Nähe, Zeit. Das greift jeden Tag. Die Platte tut so, als sei das normal. Genau das macht sie relevant. Sie stellt den Kontakt her. Sie hält ihn. So entsteht Gegenwart in einem klassischen Gewand.
Wenn Sie ruhige Alben lieben, sind Sie hier richtig. Wenn Sie Texte mögen, die bleiben, auch. Wenn Sie eine starke Stimme suchen, ohne Pomp, erst recht. Die Platte fordert nicht hart. Sie lädt ein. Sie öffnet Türen. Sie zeigt, was Musik mit Worten kann. Und wie Worte Musik tragen.
Sie können die Stücke einzeln hören. Sie können den Bogen suchen. Beides funktioniert. Doch der größte Gewinn liegt in der Folge. Da tritt die Dramaturgie hervor. Da spüren Sie die feine Ordnung. Da wirkt das Album als Ganzes. Es ist ein Buch aus Liedern. Es liest sich gut.
Jedes Detail hat Bedeutung. Tempo. Pausen. Phrasierung. All das fällt bewusst aus. Es ergibt ein Bild. Es ist nicht spektakulär. Es ist konsequent. Genau diese Summe macht den Reiz. Eine falsche Geste würde stören. Eine zu große Geste würde kippen. Nichts davon geschieht hier. Das ist Handwerk. Und es ist Kunst.
Gerade die Titel mit wenigen Worten zeigen das. "Stundenlied" zum Beispiel. Es braucht nicht viel. Es braucht Zeit. Die bekommt es. Und dann wirkt es. Das ist die Schule dieses Albums. Lernen durch Hören. Verstehen durch Geduld.
Dieses Album ist leise und stark. Es setzt auf Sprache. Es setzt auf Haltung. Es stellt einen Dichter in den Mittelpunkt. Und es lässt ihn leben. Die Musik dient der Sache. Sie trägt sie. So wirkt die Platte wie eine klare Linie in der Landschaft. Sie hilft bei der Orientierung. Sie gibt Halt.
Wenn Sie ein Album suchen, das die Stunde zwischen Nacht und Tag einfängt, dann sind Sie hier richtig. Hier wird nicht getäuscht. Hier wird gesprochen und gesungen. Hier atmet ein Text. Und mit ihm atmen Sie. Wenzel Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II zeigt, wie zeitlos ein gutes Lied sein kann. Es zeigt, wie Kargheit Wärme spenden kann. Und es zeigt, warum die leise Kunst oft die größte ist.
Das Album "Vier Uhr früh: Wenzel singt Theodor Kramer, Volume II" von Wenzel bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Werken des Dichters Theodor Kramer. Wenzel gelingt es, die melancholischen und zugleich kraftvollen Texte Kramers musikalisch eindrucksvoll umzusetzen. Dieses Album ist ein Muss für alle Liebhaber von Chansons und Liedermachern.
Ein weiteres bemerkenswertes Werk von Wenzel ist das Album Wenzel Vollmond. Auch hier zeigt Wenzel seine Fähigkeit, tiefgründige Texte mit einfühlsamer Musik zu verbinden. Die Lieder auf diesem Album sind geprägt von einer besonderen Atmosphäre, die den Zuhörer in ihren Bann zieht.
Interessant ist auch das Album Wenzel Every 100 Years - Live auf der Wartburg. In diesem Live-Mitschnitt zeigt Wenzel seine beeindruckende Bühnenpräsenz und die Fähigkeit, sein Publikum zu fesseln. Die Live-Aufnahmen geben einen guten Einblick in die emotionale Tiefe seiner Musik.
Wer sich für die musikalische Vielfalt von Wenzel interessiert, sollte auch das Album Wenzel Together (Tour-CD 2006) nicht verpassen. Diese Tour-CD zeigt eine andere Facette von Wenzels künstlerischem Schaffen und bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Musikstilen.